Nur jeder vierte Mann ab 45 Jahre geht zur Prostata-Vorsorge: Viel zu wenig, findet die "Prostata Hilfe Deutschland". Der Würzburger Verein hat sich erst kürzlich gegründet. Ziel ist es zuverlässig und seriös über die Prostata zu informieren.
Zuverlässige Informationen fehlen
Knut Müller ist Mitinitiator des Vereins. Er war einst selbst an Prostata-Krebs erkrankt und weiß deshalb, dass es zum diesem Thema eine regelrechte Informationsflut gibt. Gibt man die Begriffe "Prostata" und "Krebs" in gängige Suchmaschinen ein, poppen dort schon einmal 1,6 Millionen Ergebnisse auf. Das könne Betroffene schnell überfordern.
"Selbst für einen Medienprofi ist es bei über einer Million Seiten zu diesem Thema nahezu unmöglich, eine begehbare Schneise in diesen Informationsdschungel zu schlagen." Knut Müller
Ziel des Vereins ist es, die Situation von Betroffenen zu verbessern. "Wir wissen, dass die Diagnose einer Prostataerkrankung oder allein schon der Verdacht viele Männer psychisch und emotional überfordert", erklärt Müller.
Vorsorge wird oft nicht wahrgenommen
Viele ältere Männer würden darüber hinaus an einer Prostatavergrößerung leiden. Die sei in vielen Fällen ungefährlich, trotzdem könne zu Beschwerden kommen.
Generell sei es ein Problem, dass viele Männer regelrechte "Vorsorgemuffel" seien, so der Verein. Aus Scham, aber auch aus Unkenntnis oder Zeitmangel würden sie Arztpraxen gerne meiden. Auch wenn Vorsorgeuntersuchungen absolut ungefährlich seien.
Hier möchte die Prostata Hilfe ansetzen. "Wir möchten Tabus beseitigen", sagt Mitglied Michael Reinhard. In einem aufwendigen Webauftritt und mit Hilfe von Videoclips bietet der Verein Hilfestellungen für Patienten und Angehörige.