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Viele Sternschnuppen zu sehen

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Vorbereitung für die Nacht der Sternschnuppen

Der August ist der wichtigste Sternschnuppen-Monat. Nachtschwärmer sehen unzählige Sternschnuppen, wenn die Erde die Bahn des Kometen Swift-Tuttle kreuzt. Aber wie wird das Wetter? Hobby-Astrologen hoffen auf wolkenfreie Sicht. Von Mathias Flasskamp

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 extra am .

Marco Sproviero verfolgt schon seit Tagen besorgt den Wetterbericht. Der Leiter der Beobachtergruppe in der Sternwarte des Deutschen Museums hofft, dass der Himmel in der Nacht von Freitag auf Samstag möglichst wolkenfrei bleibt. Denn in dieser Nacht erreicht der Sternschnuppenstrom der Perseiden sein Maximum. Für den Hobby-Astronom einfach faszinierend.

"Wenn man weiß, mit welcher Geschwindigkeit die Dinger daherkommen, das sind zum Teil 150.000 Stundenkilometer, das ist schon eine Zahl! Und das Ganze hat auch fotografisch einen Reiz, ist eine tolle Geschichte!" Marco Sproviero, Deutsches Museum

Durch den Schweif des Kometen

Ihren Namen haben die Perseiden vom Sternbild Perseus, aus dessen Richtung sie von der Erde aus gesehen zu kommen scheinen. Ein bestimmter Punkt im Perseus ist der scheinbare Ausgangspunkt der Meteore. Fachleute nennen ihn Radiant. In Wirklichkeit stammen die Perseiden aber nicht vom fernen Fixsternbild, sondern sind Teilchen aus dem Schweif des Kometen Swift-Tuttle. Einmal pro Jahr kreuzt die Erde die Bahn dieser Sternenstaubteilchen, die dann in der Erdatmosphäre verglühen. Bis zu 80 Sternschnuppen pro Stunde ziehen dann über den Nachthimmel. Michael Bühling von der Beobachtergruppe ist auch schon ganz aufgeregt.

"Sowas lässt einen dann nicht in Ruhe, wenn man sehen kann, was da am Sternenhimmel alles passieren kann, ja, das ist spannend, ich freu mich drauf und hoffe auf gutes Wetter." Michael Bühling

Gute Sicht ohne Streulicht

Auch Barbara Sproviero gehört mit zur Gruppe und freut sich aufs Wochenende. Sie teilt die Leidenschaft Ihres Mannes und ist durch ihn zur Sternbeobachtung gekommen. Eine klare Grundregel nennt sie für die Wahl des Beobachtungsortes. Raus aus der Stadt – weg vom Licht.

"Ein Ort, wo man kaum Streulicht hat außenrum. Das ist schon wichtig, dass man einen weiten Himmelsausschnitt hat, weil die kommen ja nicht alle an einem Fleck runter." Barbara Sproviero

Tipps für Foto-Fans

Wer das Perseiden-Erlebnis im Bild festhalten möchte, sollte eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv wählen und auf einem Stativ befestigen. Dann eine Langzeitbelichtung wählen. Teuer muss die Ausrüstung dafür gar nicht sein, meint Marco Sproviero.

"Die günstigeren Spiegelreflexkameras gehen ja heute schon 299 oder 300 Euro los, und ich denke, das ist für einen Einsteiger mal auf jeden Fall richtig: Kamera auspacken, hinlegen und genießen einfach, also, das kann ich wirklich wärmstens empfehlen." Marco Sproviero

Und noch ein Tipp von den erfahrenen Sternguckern: In den Liegestuhl setzen oder auf eine Isomatte legen. Sonst kann der stundenlange Blick in die Sterne am nächsten Tag für Genickstarre sorgen. Zwischen 3.00 und 5.00 Uhr am frühen Morgen ist der Höhepunkt des Sternschnuppenregens zu erwarten.

Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit und der Nachthimmel bleibt klar. Marco Sproviero und seine Sterngucker-Freunde wünschen sich das sehnlichst. Womit der Wunsch für die erste gesichtete Sternschnupppe bereits verbraucht wäre.