Nach Ansicht von Gesundheitsministerin Melanie Huml gibt es in Bayern grundsätzlich genug Kinderärzte. Sie beruft sich auf Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns.
Regionale Unterschiede
Demnach gilt der Freistaat sogar als überversorgt. Dass es Versorgungsunterschiede zwischen Stadt und Land, aber auch zwischen einzelnen Stadtteilen gibt, sieht auch das Gesundheitsministerium kritisch und verweist auf ein Förderprogramm zur Verbesserung der medizinischen Versorgung auf dem Land.
Veraltete Planung, neue Aufgaben
Dem Verband der Kinder- und Jugendmediziner in Bayern ist das zu wenig. Die Bedarfsplanung sei schon in den 90er-Jahren gemacht worden und daher veraltet, warnt der Vorsitzende des Verbands Martin Lang. Seitdem seien die Aufgaben der Kinderärzte drastisch gestiegen. Die Mediziner müssen etwa doppelt so viele Vorsorgeuntersuchungen machen wie noch vor 20 Jahren, erklärt der Augsburger Kinderarzt. Außerdem ist die Zahl der Geburten enorm gestiegen.
Bedarf soll neu berechnet werden
Der Vorsitzende des Verbands der Kinderärzte sieht die momentane Versorgungslage somit kritisch. Für ihn ist eine Unterversorgung mit Kinderärzten in vielen Teilen Bayerns Fakt. Lang fordert daher, den Bedarf an Kinderärzten neu zu berechnen. Das will er auch im Gesundheitsausschuss deutlich machen. Er ist zusammen mit Vertretern der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und des Münchner Gesundheitsreferats als Experte in den Ausschuss geladen.