Umgestürzte Bäume liegen quer über einem Weg.
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Ein Wanderweg oberhalb von Bad Reichenhall, der wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden musste.

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Unwetter setzen Wanderwegen in Bayerns Bergen zu

Unwetter setzen Wanderwegen in Bayerns Bergen zu

Starkregen, Sturm, Schneebruch: Die Wanderwege in den Bergen leiden unter immer mehr Extremwetter. Forstbetriebe und ehrenamtliche Wegebauer stehen vor großen Herausforderungen. In dieser Saison hat besonders ein Ereignis große Schäden verursacht.

Über dieses Thema berichtet: Rucksackradio am .

"Notruf aus den Alpen": So heißt eine Petition der alpinen Vereine Österreichs. Sie fordern 95 Millionen Euro vom Staat, um Hütten und Wanderwege zu retten. Denn diese drohen "wegen zunehmender Extremwetterereignisse infolge der Klimakrise buchstäblich wegzubröckeln", wie es in der Petition heißt.

Auch in Bayern nehmen Schäden an Wanderwegen zu: Mitte September fielen binnen kurzer Zeit 1,5 Meter Schnee. Die Folge: Vor allem im Wald wurden Wege durch umgestürzte Bäume unpassierbar; viele sind es noch immer. Die Verantwortlichen stehen deshalb vor einer großen Herausforderung.

Massiver Wintereinbruch im September

Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten und ein Vertreter des Alpenvereins begutachten ein Waldstück bei Bad Reichenhall. Dort verläuft ein Wanderweg, der zum Beispiel zum Rabensteinhorn führt. Normalerweise, denn im Moment ist der Weg gesperrt. Dicke Baumstämme liegen quer über dem Steig. Buchen hatte es bei dem starken Schneefall im September besonders heftig erwischt.

"Wegen der Blätter war die Schneelast auf den Buchenkronen und hat sie gebrochen und umgeworfen", sagt Daniel Müller, Leiter des Forstbetriebs Berchtesgaden. Einen derart frühen und massiven Wintereinbruch hat er im Forstbetrieb Berchtesgaden noch nicht erlebt.

DAV rät Wanderern, sich an Absperrungen zu halten

Auch Wolfgang Krämer von der DAV-Sektion Bad Reichenhall kann sich nicht an so viel Schnee im September erinnern. Er gibt zu bedenken, dass die flächendeckend blockierten Wege bei Bergtouren ein ernsthaftes Problem sind. Beim Umgehen versperrter Stellen kann es schnell passieren, dass man vom Steig abkommt und nicht mehr zurückfindet. "Was im schwierigen Gelände durchaus gefährlich werden kann", sagt Krämer. Er rät deshalb Wanderern, sich unbedingt an Absperrungen zu halten.

Kosten für die Erhaltung von Wegen stark gestiegen

Grundsätzlich kümmert sich der Deutsche Alpenverein um den Erhalt von Wanderwegen, doch bei großen Schäden müssen auch die Forstarbeiter ran. "Es wird immer anspruchsvoller, die Wege in einem Zustand zu halten, damit sie diesen Wetterereignissen standhalten", sagt Krämer von der DAV-Sektion Bad Reichenhall.

Zwischen 2016 und 2023 hat sich die Summe, die der DAV insgesamt für den Wegeunterhalt ausgibt, eigenen Angaben nach knapp verdoppelt, von etwa 800.000 auf 1,4 Millionen Euro pro Jahr. Krämer erklärt sich das neben der Inflation vor allem durch Unwetter, die den Bergwegen in den vergangenen Jahren vermehrt zusetzt – der viele Schnee im September oder Starkregen im Sommer.

Wolfgang Krämer vom DAV Bad Reichenhall glaubt, dass "der Alpenverein auf die Kommunen und Fremdenverkehrsverbände zugehen muss, damit sie sich an den Kosten beteiligen. Für eine Sektion ist es fast nicht mehr zu stemmen, die Steige zu unterhalten". Zwar wird der Deutsche Alpenverein beim Unterhalt der Wege bereits unterstützt, aber es kommt immer häufiger zu Schäden. Das bestätigt auch Daniel Müller vom Forstbetrieb Berchtesgaden: "Wenn man sich die Chronologie anschaut, dann sieht man schon, dass eine Zunahme da ist. Die Experten sagen, dass das mit dem Klimawandel zusammenhängt."

Borkenkäfer erschwert die Arbeit

Bei der Begehung oberhalb von Bad Reichenhall wird ein weiteres Problem deutlich: Wege freischneiden und wiederherstellen allein reicht nicht, denn umgestürzte Fichten sind ein Paradies für Borkenkäfer. Die Menge an Schadholz ist zu groß, um die Stämme händisch zu entrinden, um den Käfer so zu bekämpfen, sagt Müller. Deshalb muss das Holz per Hubschrauber ausgeflogen werden, womöglich noch in diesem Jahr. Damit Wanderer die Wege im nächsten Jahr wieder begehen können – auch ohne Kettensäge im Rucksack.

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