Die Ambrosiakäfer sind eine Gruppe mit weltweit über tausend Arten. Sie gehören zu den Borkenkäfern und betreiben Pilzzucht. Die Insekten leben in Röhren, die sie ins Holz von absterbenden Baumstämmen bohren. Dort züchten sie dann das Futter für ihre Larven. Die Stämme produzieren Alkohol, um sich vor den Schädlingen zu schützen. Den Käfern kommt das jedoch gerade recht.
"Die erhöhte Aktivität von Alkohol-abbauenden Enzymen erlaubt es den Nahrungspilzen der Insekten, in alkoholhaltigem Holz optimal zu wachsen." Dr. Peter Biedermann, Ökologe Uni Würzburg
Käfer arbeiten zusammen
Das Forschungsteam der Universität Würzburg fand heraus, dass die Ambrosiakäfer durch ihre alkoholische Vorliebe bereits 60 Millionen Jahre in der Evolution überstanden haben. Zudem pflegen sie arbeitsteilig ihre gemeinsamen Pilzgärten und optimieren so die Symbiose.
"Die Käfer zeigen soziales Verhalten." Dr. Peter Biedermann, Ökologe Uni Würzburg
Teilweise können sogar die Pilze Alkohol produzieren, um die Umgebung zu verbessern. Am wohlsten fühlen sich die Insekten bei einer Alkoholkonzentration von etwa zwei Prozent. Im Dauerrausch befinden sich die Ambrosiakäfer deshalb dennoch nicht. Laut den Forschen haben sie sich im Laufe der Zeit vermutlich einfach angepasst.
Vorsicht bei alkoholischen Getränken
Um ihre Nachkommen ausreichend zu versorgen, wittern die Käfer den Alkohol. Dass es sich nicht immer um absterbende Bäume, sondern unter Umständen auch um ein Bierglas handelt, merken die Tiere nicht. Vor allem im Frühjahr landen sie deshalb oft versehentlich in alkoholischen Kaltgetränken. Die Natur spielt den Ambrosiakäfern also einen Streich, zum Ärger vieler Biergartenbesucher.