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Die Pläne für das Burghotel bei Zwiesel

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Umstrittenes Burghotel in Zwiesel wird nicht gebaut

Das geplante Ritterburg-Hotel in Zwiesel (Lkr. Regen) wird nach einem Raumordnungsverfahren der niederbayerischen Regierung nicht gebaut. Das Hotel stelle einen "erheblichen Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet Bayerischer Wald" dar.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Das von einem Projektentwickler geplante und bei vielen Anliegern heftig umstrittene Burghotel in Zwiesel (Lkr. Regen) ist beim Raumordnungsverfahren der Regierung von Niederbayern durchgefallen.

Projekt "nicht raumverträglich"

Der für das Projekt vorgesehene Kellerberg sei für ein solches Vorhaben nicht geeignet, unter anderem wegen des starken Gefälles und weil es zu weit weg von der bisherigen Bebauung wäre. Wie die Regierung heute bekannt gab, sei das Vorhaben "nicht raumverträglich und somit aus landesplanerischer Sicht negativ zu beurteilen." Das Hotel war in Form einer mittelalterlichen Burganlage geplant und sollte zusätzlich von einem Handwerkerdorf und einem Erlebnisareal umgeben sein.

Gefahr für Fledermäuse

Zahlreiche Behörden, Verbände und Kommunen, außerdem betroffene Bürger hatten im Raumordnungsverfahren Stellungnahmen und ihre Einwände vorgebracht. Hauptgründe für die unterm Strich nun negative Beurteilung sind, dass das Projekt einen "erheblichen Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet Bayerischer Wald" darstellt. Beeinträchtigungen der am Kellerberg lebenden seltenen Fledermausarten können nicht ausgeschlossen werden. Außerdem gab es erhebliche Zweifel an der Standfestigkeit des Bauuntergrunds, weil das Innere des Kellerbergs früher bergbaulich genutzt wurde. Die alten Stollen sind heute Überwinterungsquartiere für Fledermäuse. Zahlreiche Bedenken hatten die Behörden auch wegen der schwierigen verkehrlichen und technischen Erschließung.

Anlieger gehen auf die Barrikaden

Die Berghotelpläne eines auswärtigen Projektentwicklers hatten in der Region seit Monaten für Diskussionen gesorgt. Vor allem die Anlieger in der betroffenen Siedlung am Kellerberg hatten intensiven Widerstand angekündigt. Sie befürchteten eine Art Mittelalter-Disneyland mit viel Bustouristen, Lärm und Autoverkehr. Auch die Gemeinde Lindberg (Lkr. Regen), auf deren Gebiet das Projekt gelegen hätte, hatte Bedenken wegen der aufwendigen Erschließung. Der geplante Standort lag mitten im Wald.

Das Projekt Burghotel war vor Jahren schon mal im Fichtelgebirge gescheitert.