Tausende Tiere wurden Mitte Oktober auf der A6 bei Amberg aufgegriffen. Sie sollten als Futtertiere nach Belgien gebracht werden. Der Deutsche Tierschutzbund sucht jetzt für die Tiere ein neues Zuhause. Die tschechische Firma, die sie auf den Weg geschickt hatte, hat bereits im Oktober auf das Eigentum an den Tieren verzichtet. Somit ist nun der Tierschutzbund Eigentümer und kann die Tiere in gute Hände vermitteln, wie die Präsidentin des Landesverbandes Bayern, Nicole Brühl, heute mitteilt.
Nicht auf Kosten sitzen bleiben
Wer eines oder mehrere der Tiere aufnehmen möchte, könne sich an eines der Tierheime wenden, in denen die Ratten, Mäuse, Hamster und Kaninchen derzeit untergebracht sind. Gleichzeitig appelliert die Präsidentin des Landesverbandes Bayern an die Politik, dass die Tierheime nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen hätten in den vergangenen Wochen "Höchstleistungen erbracht". Die Versorgung mit Wasser, Futter, Platz und die Aufteilung nach Geschlechter sei für alle eine "Mammutaufgabe" gewesen.
Dieser Transport habe alle Dimensionen gesprengt und sei hoffentlich ein Weckruf für die bayerische Landesregierung und auch den zuständigen Bundesminister, fügt der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes Thomas Schröder hinzu.
Tiere auf ganz Bayern verteilt
Die polizeilichen Ermittlungen laufen unterdessen weiter, bestätigt ein Sprecher der Verkehrspolizei in Amberg. Schleierfahnder hatten am 15. Oktober einen tschechischen Kleintransporter auf der A6 bei Amberg gestoppt, aus dem die 6.300 Tiere zum Vorschein kamen, darunter Exoten wie Chamäleons oder Axolotl. Sie hatten kein Wasser, viel zu wenig Platz und auch wenig Futter.
In einer großen Solidaraktion wurden die Tiere auf rund 80 Tierheime verteilt, wo sie derzeit noch sind und nun neue Besitzer suchen. In Bayern befinden sich die Tiere in Tierheimen aller sieben Regierungsbezirke.