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Hungerstreik im Transitzentrum Deggendorf

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Flüchtlinge im Hungerstreik: Regierung weist Kritik zurück

Seit dem Wochenende sind etwa 200 Menschen im Transitzentrum Deggendorf im Hungerstreik. Die Flüchtlinge protestieren gegen die schlechten Bedingungen. Ein Kritikpunkt: Hygienemängel. Die weist die Regierung von Niederbayern aber zurück.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Im Transitzentrum Deggendorf sind am Wochenende nach Angaben des Bayerischen Flüchtlingsrates rund 200 Menschen in den Hungerstreik getreten. Auslöser sei die versuchte Abschiebung eines Asylbewerbers aus Sierra Leone gewesen. 

Regierung bestätigt nur Proteste

Die Regierung von Niederbayern bestätigte auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks, dass es bereits am Freitag zu Protesten in dem großen Transitzentrum kam. Diese seien nach einem Gespräch der Verantwortlichen vor Ort wieder beigelegt worden. Zu den Informationen über den aktuellen Hungerstreik wollte sich die Behördensprecherin zunächst nicht äußern.

"Bewohner selbst für Hygiene verantwortlich"

Ein Vertreter der protestierenden Flüchtlinge erklärte dem Bayerischen Rundfunk, es befänden sich derzeit rund 200 Menschen im Hungerstreik, darunter auch Frauen und Kinder. Aus Protest gegen die Ablehnung ihrer Asylanträge und aus Protest über Hygienemängel in der Unterkunft. Die Regierung von Niederbayern weist diese Vorwürfe zurück. Von der Verwaltung würden keine Hygienemängel verschuldet. Für die Hygiene seien auch die Bewohner verantwortlich.

Demonstration angekündigt

Für morgen kündigte der Vertreter der Flüchtlinge eine Protestdemonstration an. In dem Transitzentrum Deggendorf sind Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive aus den Herkunftsländern Sierra Leone und Aserbaidschan bis zu ihrer freiwilligen Ausreise oder Abschiebung nach erfolglosem Asylverfahren untergebracht.