Wie können behinderte Menschen medizinisch besser versorgt und ihre Lebensqualität gesteigert werden? Damit könnte sich an der Uniklinik Augsburg schon bald Deutschlands erster Lehrstuhl für eine Medizin beschäftigen, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung ausgerichtet ist.
Ein naheliegender Gedanke
Ins Gespräch gebracht hatte die Idee kürzlich auch Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel. Hintergrund der Überlegung: In Ursberg im Landkreis Günzburg gibt es mit der Sankt- Camillus-Klinik schon jetzt eines der wenigen Spezialkrankenhäuser Deutschlands, in denen Menschen mit Behinderung ambulant und stationär behandelt werden.
"Das wäre der erste Lehrstuhl für behindertenorientierte Medizin in Deutschland. Man könnte damit den speziellen Anliegen behinderter Menschen stärker nachkommen, als dies an anderen Universitätskliniken möglich ist. Behinderte Menschen verdienen eine besondere Aufmerksamkeit und das sollte auch in der Medizin stattfinden." Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel
Die Voraussetzungen sind gegeben
Die Ärzte vor Ort in Ursberg haben ein umfangreiches Netzwerk mit anderen Kollegen - auch solchen aus anderen medizinischen Bereichen - aufgebaut. Um diese interdisziplinäre Arbeit mit behinderten Menschen voranzutreiben und durch Forschungsarbeit neue Erkenntnisse zu gewinnen, könnte an der Uniklinik Augsburg ein entsprechender Lehrstuhl eingerichtet werden.
Ursberg bereits heute ein Schwerpunkt-Krankenhaus
Und die Ursberger Sankt-Camillus-Klinik könnte zum dazugehörigen Lehrkrankenhaus werden. Vor Ort in Ursberg werden jährlich 600 Patienten stationär und mehr als 3.000 aus ganz Bayern ambulant behandelt.