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Claus-Peter Reisch (M), der deutsche Kapitän des Rettungsschiffes «Lifeline», verlässt mit seinen Anwälten das Gericht nach einer ersten Anhörung.

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SPD zeichnet Lifeline-Kapitän Reisch mit Europa-Preis aus

Als Seenotretter wird heute Claus-Peter Reisch aus Landsberg mit dem Europa-Preis der bayerischen SPD ausgezeichnet. Der Kapitän der Lifeline habe sich um die europäischen Werte verdient gemacht - wie den Schutz der Menschenwürde. Von Christine Gaupp

Mutige Menschen wie Claus-Peter Reisch würden die Werte am Leben erhalten, für die unsere Gemeinschaft stehe, so Natascha Kohnen - die Vorsitzende der Bayern SPD im Vorfeld der Verleihung. Es sei eine Bankrotterklärung an die Menschlichkeit, dass diesem tapferen Mann ein Gerichtsverfahren drohe, weil angeblich das Rettungsschiff nicht ordnungsgemäß registriert sei.

Ein Jahr Haft oder 12.000 Euro Geldstrafe

Am Montag beginnt diese Verhandlung in Malta - schlimmstenfalls drohen Reisch ein Jahr Haft oder knapp zwölftausend Euro Geldstrafe. Der 57-jährige Handwerksmeister - derzeit auf Heimaturlaub - will sich dieser Verhandlung stellen.

"Dem sehe ich relativ gelassen entgegen. Ich habe nichts verkehrt gemacht. Wir haben in dieser Mission über 450 Leute gerettet. Das Ganze ist ein Politikum. Ich bin jetzt sozusagen das Bauernopfer für alle anderen NGOs. Mich hat’s halt jetzt stellvertretend erwischt. Die Politik will die NGO Schiffe stoppen und letztlich auch die Rettung dieser Menschen verhindern." Claus-Peter Reisch, Kaüitän der Lifeline

Reisch schätzt, dass momentan hundert Menschen am Tag im Mittelmeer ertrinken. Seenotrettung sei praktizierte Humanität, so Fraktionschef Markus Rinderspacher zur heutigen Verleihung des Europa-Preises der SPD-Fraktion im Landtag.