Welche Folgen hat die Umstrukturierung von Siemens-Chef Joe Kaeser auf die Standorte in Franken? Diese Frage stellen sich nicht nur die knapp 40.000 Menschen, die in der Region zwischen Nürnberg und Forchheim bei Siemens arbeiten. Heute wird Kaeser seine Pläne in einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz bekannt geben.
Noch mehr an die Börse?
Industriekreise gehen davon aus, dass Kaeser bei der Linie bleibt, die er zuletzt in der Medizintechnik eingeschlagen hat: profitable Geschäftsteile selbständiger zu machen und gegebenenfalls an die Börse zu bringen. Seit Kurzem ist der Bereich Mobility, also die Bahntechnik mit rund 4.000 Beschäftigten allein in Erlangen, eine eigenständige GmbH. Sie soll mit dem Konkurrenten Alstom fusionieren.
Wie es heißt, will Kaeser nun das restliche Industriegeschäft auf drei Bereiche konzentrieren, und zwar auf Gebäudetechnik, Automatisierung und Digitalisierung von Fabriken sowie der Energie-Technik. Zum Bereich Energie könnte auch das kriselnde Geschäft mit Gasturbinen gehören.
Noch mehr Stellenstreichungen befürchtet
Arbeitnehmervertreter befürchten, dass im Zuge der Umstrukturierung in Erlangen weit mehr Stellen wegfallen könnten als die bisher genannten 220. Diese Zahl hatte das Unternehmen im November 2017 ins Gespräch gebracht. Damals war geplant, Standorte in Ostdeutschland zu schließen. Dieses Vorhaben wurde inzwischen teilweise zurückgenommen.