Hört Horst Seehofer als Bayerischer Ministerpräsident auf? Gibt er vielleicht sogar den Parteivorsitz ab? Wer ihm nachfolgen könnte, entscheidet sich womöglich heute. Seehofer will nämlich seine Zukunftpläne vorstellen. Seine Aussagen werden mit Spannung erwartet.
Seehofer Respekt entgegenbringen
Schon gestern hatte der stellvertretende CSU-Parteichef Manfred Weber aus Wildenberg (Lkr. Kelheim) betont, die Partei könne sich nur mit Mannschaftsgeist aus der aktuell schwierigen Situation befreien.
"Wir müssen die ausgehobenen innerparteilichen Gräben überwinden und zur legendären Geschlossenheit der CSU zurückkehren. Gerade für Konservative sind dabei Tugenden wie Anstand oder Verlässlichkeit zentral." Manfred Weber
Seehofer müsse man Respekt entgegenbringen, was er als Ministerpräsident für Bayern und als Parteivorsitzender für die CSU leiste, besonders auch in den vergangenen Wochen bei den Verhandlungen in Berlin. Ansonsten verbaue man sich jede Chance, bei der kommenden Landtagswahl Erfolg zu haben.
Allerdings hatte es zuletzt auch deutlich Gegenwind für Seehofer gegeben, vor allem von der Jungen Union.
Seehofer soll zurücktreten
Seitens der SPD forderte zuletzt der bayerische Generalsekretär Uli Grötsch aus Weiden in der Oberpfalz nach dem Ende der Jamaika-Sondierungen Seehofers Rücktritt.
Bei den Grünen zeigte man sich derweil entspannter. Aus Sicht der Grünen-Landeschefin Sigi Hagl aus Landshut geht Seehofer aus dem Ende der Jamaica-Sondierungen zunächst gestärkt hervor. Ob er sich auf den Spitzenposten halten kann, könne sie aber nicht abschätzen. Nur eines: Man werde sich mit allem, was kommt, auseinandersetzen.
Historische Wahlschlappe
Seit der historischen Pleite bei der Bundestagswahl mit 38,8 Prozent gibt es in der CSU Forderungen nach einem Rücktritt Seehofers, mindestens von einem seiner Posten. Viele fordern eine geordnete Übergabe der Macht an Finanzminister Markus Söder. Dies lehnte Seehofer aber bislang kategorisch ab.