S-Bahn

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Streit um S-Bahn Fürth: Finale Entscheidung steht bevor

Der jahrelange Streit der Stadt Fürth mit der Deutschen Bahn über den Verlauf der S-Bahn-Strecke könnte zu Ende gehen. In der Frage "S-Bahn-Verschwenk – ja oder nein" will das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig heute das letzte Wort sprechen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Kontrahenten stehen sich unversöhnlich gegenüber: Auf der einen Seite die Deutsche Bahn, die die S-Bahnstrecke von Fürth nach Bamberg abseits der Fernbahnstrecke bauen will. Auf der anderen Seite die Stadt Fürth, der Bund Naturschutz und betroffene Landwirte im Gemüseanbaugebiet Knoblauchsland, die dafür plädieren, das S-Bahn-Gleis neben der bestehenden, ohne Verzweigung geführten Fernbahnstrecke Richtung Erlangen, zu errichten.

Seit 24 Jahren schon wehrt sich die Stadt Fürth gegen die Pläne der Deutschen Bahn. Die wollte ursprünglich ein Gewerbegebiet nördlich von Fürth an die S-Bahn-Strecke anbinden. Dafür sollte der Schwenk gebaut werden, also eine S-Bahn-Trasse in einem Bogen abseits der bestehenden Fernbahntrasse. Das Gewerbegebiet wurde aber nie gebaut.

"Hoher Flächenverbrauch und Verschandelung der Landschaft"

Unter anderem deswegen wollen die Gegner der Bahn-Variante den Ausbau der S-Bahn parallel zu den bisherigen Gleisen an der Strecke Richtung Erlangen. Sie befürchten durch den Verschwenk einen hohen Flächenverbrauch und eine Verschandelung des Landschaftsbildes.

Gericht bestärkt Verschwenk-Gegner

Die bestärkte die Gegner des S-Bahn-Verschwenks in ihrer Meinung. Zu Beginn der Gerichtsverhandlung in Leipzig vor zwei Wochen sagte die Vorsitzende Richterin, die Richter sähen eine ganze Reihe von Punkten, "die das Potential für eine Feststellung der Rechtswidrigkeit und Nichtvollziehbarkeit" der Planungen hätten. Dazu zählen nach Einschätzung der Vorsitzenden Richterin unter anderem Artenschutzprobleme und wasserrechtliche Bedenken.

Ziel: verlässlicher Fahrplantakt der S1

Mit dem dritten Gleis, dessen Streckenverlauf so umstritten ist, soll künftig auf der stark frequentierten Linie der S1 von Nürnberg nach Erlangen ein verlässlicher Fahrplantakt möglich werden. Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) will sich nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zum S-Bahn-Verschwenk äußern.