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"Reichsbürger"-Bande wegen Immobilien-Schutzgebühr vor Gericht

Insgesamt 124.000 Euro sollen drei "Reichsbürger" von leichtgläubigen Grundstücks-, Haus- und Wohnungsbesitzern ergaunert haben - mit eine irreführenden Behauptung. Heute wird ihnen am Augsburger Amtsgericht der Prozess gemacht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die drei Männer aus dem Landkreis Dillingen gehören der sogenannten Reichsbürgerbewegung an. Deren Anhänger erkennen die Bundesrepublik nicht an.

Anklage: Mit Angst vor Immobilienverlust gespielt

"Beim Untergang der Bundesrepublik Deutschland könnten Immobilienbesitzer ihr Eigentum verlieren", behaupteten die Männer. Der Anklage zufolge sollen sie ihren Opfern eingeredet haben, dass laut Alliiertengesetz "kein Deutscher Wohneigentum" besitzen könne. Falls die Bundesrepublik unterginge, würden die Opfer entsprechend ihren Besitz verlieren.

Männer sollen Schutzgebühr kassiert haben

Das ließe sich aber verhindern und zwar gegen die Zahlung einer Schutzgebühr. Die Angeklagten sollen insgesamt zehn Eigentümer erfolgreich dazu überredet haben. Laut Staatsanwaltschaft zahlten diese für jede ihrer Immobilien bis zu 8.000 Euro, was für die Anklage einen klaren Fall von gewerbsmäßigem Betrug darstellt.

Pässe für "Deutsches Reich" verkauft

Weniger erfolgreich sollen die Männer hingegen beim Verkauf selbstgemachter Ausweisdokumente gewesen sein. Die falschen Pässe mit der Aufschrift "Deutsches Reich" wurden sie nur fünfmal los, was 150 Euro einbrachte. Das Ganze hat sich im Zeitraum zwischen Ende 2012 und Februar 2017 abgespielt. Insgesamt summieren sich die Einnahmen, die die Mitglieder der Reichsbürgerbewegung ergaunert haben, auf fast 124.000 Euro, rechnet die Anklage vor.