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Das leerstehende Adler-Haus in Regensburg

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Regensburger "Adler-Haus" doch nicht zu verschenken

Wirbel um das Regensburger "Adler-Haus": Der Unternehmer Erhard Adler sagte dem BR, dass das Haus am Donauufer nicht zu verschenken ist. Damit widerspricht er zwei Plakaten, die an der Gebäude-Fassade hängen und ein verlockendes Geschäft versprechen.

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Da haben sich wohl einige Regensburger zu früh gefreut: An dem seit Jahren leerstehendem "Adler-Haus" in der Regensburg Altstadt hängt derzeit ein Plakat mit einem verlockenden Angebot: "Verschenkung zur Wiedergutmachung wegen historischer Vergammelung. Vielmalige Entschuldigung." Erlaubt sei ausdrücklich jede Nutzung, die profitgeile Spekulanten und korrupte Stadtpolitiker ärgere, verboten nur Unternehmen wie Starbucks, Apple oder "kapitalistischer Kultur-Schickimicki". Außerdem finden sich die Handynummer und Anschrift des Eigentümers, Erhard Adler, auf einem der Banner. 

Anrufer haben keinen Erfolg

Doch wer schon zum Hörer griff und zuschlagen wollte, hatte keinen Erfolg. Adler sagte dem BR, er habe die Plakate nicht aufgehängt und bekäme seit Tagen unzählige Anrufe von Interessenten, denen er den Sachverhalt erklären müsse.

Wer die Plakate tatsächlich an der Hausfassade angebracht hat, ist unklar. Die Polizei bestätigte auf BR-Anfrage, dass bislang keine Anzeige vorliegt.

Jahrzehntelanger Streit um das Haus in der Altstadt

Das verwahrloste Adler-Haus, das seit vielen Jahren Gegenstand eines Rechtsstreites zwischen der Stadt und der Eigentümerfamilie Adler ist, steht seit mehr als 20 Jahren leer. Bis 1993 nutzten die Adlers die Immobilie. Im Erdgeschoss befand sich das Donau-Café, in der ersten Etage eine Wohnung. Der selbsternannte "Direktor" Adler wollte aufstocken. Dieses Vorhaben lehnte das Bauordnungsamt ab, weil es nicht mit dem Regensburger Weltkulturerbestatus vereinbar war. Es folgten Prozesse, die bislang aber keine Einigung brachten.