Der Brand im Rathaus war im November 2016 ausgebrochen, die Ursache ist weiterhin unklar und wird wohl nicht mehr ermittelt werden können.
"Diese historische Narbe muss wieder geschlossen werden. Wir werden dann, wenn die Gesamtabrechnung steht, unseren Teil erbringen. Das schultern wir zu dritt: Stadt, Staat und Versicherung." Finanzminister Markus Söder (CSU)
Möglichkeiten für Zuschüsse bieten laut Söder etwa die Städtebauförderung und die Denkmalpflege. Der Schaden wird auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt, seine Höhe steht aber weiterhin nicht fest.
Europaweite Ausschreibung für den Wiederaufbau
Noch im September will die Stadt Straubing nach einer europaweiten Ausschreibung das Planungsteam für den Wiederaufbau zusammenstellen. Im weniger beschädigten Verwaltungstrakt richten Zimmerleute bereits das Dach wieder her. Parallel schaffen Mitarbeiter der Stadtverwaltung und externe Experten die Grundlagen für die Planung des Wiederaufbaus: Sie haben Bauforschung betrieben, das Rathaus vermessen und sie überlegen, wie die Räume künftig aufgeteilt und genutzt werden.
Wiederaufbau in vollem Gange
Ob der Historische Rathaussaal originalgetreu wieder hergerichtet wird, müsse die Planung ergeben, erklärt Erwin Hahn, Denkmalpfleger der Stadt Straubing. Derzeit bestehen die Wände aus blankem Mauerwerk, ein Notdach aus Holz schützt ihn. Der Giebel, dessen Statik nach dem Brand in Zweifel stand, wird nach jetzigem Stand bleiben können. Zumindest von außen dürfte das Historische Rathaus laut Denkmalpfleger Hahn sein Erscheinungsbild behalten.
Der Schutt nach dem Brand ist inzwischen entfernt, ebenso wie Böden, teilweise geht man auf den blanken Brettern der Zwischendecken. Die Büros sind leer und kahl, im Treppenhaus und in Fluren sind unter der weißen Wandfarbe alte Wandmalereien zutage getreten.
Söder macht zwei weitere finanzielle Zusagen
Heimat- und Finanzminister Söder hat heute in Straubing zwei weitere Zusagen gemacht: Der Freistaat gibt eine halbe Million Euro für den sanierungsbedürftigen Westturm des Herzogsschlosses - der Rittersaal ist bereits saniert - und setzt sich für eine wissenschaftliche Nutzung des Karmelitenklosters ein.