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Außenansicht Landgericht Schweinfurt

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Prozess um 3,5 Millionen Euro Versicherungsbetrug startet neu

Ein Prozess, der bereits vor zwei Wochen begonnen hat, startet heute Vormittag vor dem Landgericht Schweinfurt von vorn. Der Grund: Einer der Verteidiger hatte bemängelt, dass das Gericht nur mit zwei Berufsrichtern besetzt war.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Dieser Rüge wurde stattgegeben. Nun beginnt also der Prozess mit drei Berufsrichtern und Verlesung der umfangreichen Anklageschrift von vorn. Weil sie 29 Versicherungsgesellschaften um insgesamt 3,5 Millionen Euro an Provisionen geprellt haben sollen, müssen sich nun erneut vier sogenannte Versicherungsvermittler im Alter von 42, 58, 58 und 68 Jahren aus dem Raum Schweinfurt wegen Betrugs verantworten.

Provisionen im Visier

Den Angeklagten wird laut einem Gerichtssprecher unter anderem vorgeworfen, zwischen Mai 2006 und Juli 2009 für Kunden Lebensversicherungen bzw. Zusatzrentenversicherungen abgeschlossen zu haben. Dabei sollen sie mit den Leuten aber vereinbart haben, dass sie für die Versicherungsnehmer die Versicherungsbeiträge für einen bestimmten Zeitraum übernehmen und die Leute dann die Versicherung kündigen könnten. Obwohl also gar kein realer Versicherungsabschluss geplant gewesen sei, sollen die Angeklagten von den Versicherungen so die hohen Provisionszahlungen erschlichen haben.

Urteil wahrscheinlich noch vor Jahresende

Insgesamt geht es um rund 1.500 Fälle. Neun Verhandlungstage sind bis Mitte Dezember angesetzt. Die Angeklagten sind nicht in Untersuchungshaft.