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Neue Warnstreiks in Ingolstadt und München

Im Tarifkonflikt verschärft die IG Metall in Ingolstadt ihre Gangart und hat die Beschäftigten der Metall- und Elektrobetriebe im Großraum Ingolstadt zum Warnstreik gerufen. Die Gewerkschaft rechnet mit rund 15.000 Teilnehmern. Von Susanne Pfaller

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Vor knapp zwei Wochen hatten bereits über 4.000 Mitarbeiter des kurzfristig die . Diesmal werden erneut Tausende von Audianern streiken, aber auch Arbeitnehmer von Airbus Defence and Space aus Manching, vom Rüstungsbauer MBDA aus Schrobenhausen, von Osram aus Eichstätt sowie von zahlreichen Auto-Zuliefererbetrieben aus Ingolstadt und Neuburg. Die Streikenden treffen sich ab 10.30 Uhr bei Audi in Ingolstadt. Bei einer Kundgebung am Vormittag reden reden unter anderem der bayerische Bezirksleiter Jürgen Wechsler sowie Christiane Benner vom Bundesvorstand der IG Metall.

Vierte Verhandlungsrunde beginnt

Fast zeitgleich mit den Warnstreiks in Ingolstadt beginnt am Mittwoch für Baden-Württemberg die vierte Verhandlungsrunde. Beide Konfliktparteien hoffen, dass im benachbarten Bundesland ein Pilotabschluss für das Bundesgebiet erreicht wird. Am Freitag entscheidet der IG-Metall-Bundesvorstand über das weitere Vorgehen. Vor der vierten Verhandlungsrunde schloss der bayerische Bezirksleiter Jürgen Wechsler eine Einigung aus, falls die Arbeitgeber nicht auf die Hauptforderung der Gewerkschaft eingehen - nämlich das Recht auf individuelle Arbeitszeitverkürzung für die Beschäftigten auf bis zu 28 Wochenstunden.

Was will die IG Metall?

Die IG Metall fordert mit den neben einem Lohnplus von sechs Prozent für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche auch den Anspruch auf eine befristete Verkürzung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche. Beschäftigte, die zur Betreuung von Kindern oder zur Pflege von Angehörigen kürzer treten wollen, sollen dafür einen monatlichen Lohnzuschuss von 250 Euro erhalten. Die Arbeitgeber stehen der Arbeitszeitverkürzung sehr skeptisch gegenüber und bieten derzeit 2 Prozent mehr Lohn.

Warnstreiks auch in München

Auch Mitarbeiter im sind am Mittwoch zum Warnstreik aufgerufen. Laut IG Metall werde das gesamte Stammwerk mit 7.000 Mitarbeitern für mehrere Stunden stillstehen, um 22 Uhr soll es eine Kundgebung geben. Die Gewerkschaft droht für den Fall, dass nach den bisherigen Aktionen weiter keine Einigung erzielt wird, mit einer Ausweitung der Streiks:

"In München sind wir bereit (...) nächste Woche in 24-Stunden-Streiks bei BMW und MAN-Trucks zu gehen." Horst Lischka, IG Metall München.

Am Dienstag waren nach Gewerkschaftsangaben rund 3.000 Mitarbeiter aus der Metall-Branche zu einer Kundgebung zusammengekommen, darunter Mitarbeiter von Siemens Krauss Maffei, Otis und Thyssen Krupp Aufzüge.