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Neue Papierfabrik nahe Wunsiedel kommt eher nicht

Kommt eine neue riesige Papierfabrik am Thiersheimer Plärrer nahe Wunsiedel? Wohl eher nicht. Das ist das Ergebnis einer neuen Machbarkeitsstudie. Eine Schlüsselrolle dabei spielen die Bauern vor Ort.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Ansiedlung einer Papierfabrik auf einem neu entstehenden Großgewerbegebiet am Thiersheimer Plärrer im Landkreis Wunsiedel ist weiter ungewiss. Nach der Vorstellung der Machbarkeitsstudie am Dienstagabend (27.03.18) steht das Projekt aber auf wackligen Füßen. Zu viele Fragen sind noch offen: Die vom Investor geforderten Strom-, Wasser- und Gaskapazitäten sind nicht vorhanden.

Landwirte sagen "Nein"

Die Dimensionen sind groß: Ein eigenes Umspannwerk wäre nötig. 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr würde die Fabrik verbrauchen. Das könne laut Machbarkeitsstudie nicht bereitgestellt werden. 30 Hektar Land müssten für die Fabrik zur Verfügung stehen. Sollten alle Landwirte bei ihrem "Nein" zum Verkauf von Ackerflächen bleiben, wird es schwierig. Die Entscheidung soll Ende April fallen.

"Der Investor muss nun entscheiden, ob er mit den gegebenen Voraussetzungen auskomme oder nicht." Karl Willi Beck (CSU), Erster Bürgermeister von Wunsiedel

Der geplante interkommunale Gewerbepark der Stadt Wunsiedel und des Markts Thiersheim ist nur in einer kleineren Version durchführbar, als ursprünglich gedacht. Der Rahmenplan der Machbarkeitsstudie sieht vor, das Gebiet zwischen Bernstein, Stemmasgrün und der A93 bei Thiersheim in zwei Bauflächen zu teilen. In der Mitte soll eine Grünfläche bestehen bleiben - mit Wald, Wiesen und Biotopflächen. Die Stadt Wunsiedel und der Markt Thiersheim wollen nun einen Zweckverband gründen, um das Vorhaben voranzutreiben, erklärte Wunsiedels Bürgermeister Karl Willi Beck dem Bayerischen Rundfunk.

Kleine Einigung vielleicht möglich

Etwa 200 Bürger waren am Abend in der Fichtelgebirgshalle bei der Vorstellung der neuen Studie. Die Stimmung im Saal war gemischt. In einem Punkt waren sich aber auch Anwohner und Landwirte und Naturschützer einig: Wenn schon Gewerbegebiet, dann soll dieser direkt an der A93 liegen. Vielleicht also doch eine Einigung im Kleinen.