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Weltweit längste Fußgänger-Hängebrücke über das Höllental

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Naturschützer wollen Hängebrücke im Frankenwald verhindern

Der Bund Naturschutz im Landkreis Hof will eine der beiden geplanten Hängebrücken im Frankenwald verhindern. Die Aktivisten sehen das unter Naturschutz stehende Höllental, das die Brücke überspannen soll, massiv gefährdet. Von Annerose Zuber

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Statt der weltweit längsten Fußgänger-Hängebrücke über das Höllental bei Lichtenberg im Landkreis Hof schlägt der Bund Naturschutz (BN) eine große, durchsichtige Aussichtsplattform vor. Diesen Plänen erteilt der Hofer Landrat Oliver Bär (CSU) allerdings eine klare Absage. "Wir haben uns mit dieser Idee intensiv auseinandergesetzt", sagte der Landrat dem Bayerischen Rundfunk. "Aber die große Anziehungskraft bekommt dieses Projekt nur durch zwei Brücken – eine über das Lohbach- und die andere über das Höllental."

Bund Naturschutz will eine von zwei Brücken

Der BN hingegen erwartet auch mit einer Aussichtsplattform eine enorme Auswirkung auf den Tourismus in der Region: "Das wäre ein spektakulärer Blick und ein ganz tolles Naturerlebnis", sagte BN-Vorsitzender Ulrich Scharfenberg. Grundsätzlich unterstützt der BN die Hängebrücke über das Lohbachtal. Bei täglich mehreren tausend Besuchern bestehe allerdings die Gefahr, dass die Tier- und Pflanzenwelt in dem seit den 1940er-Jahren unter Naturschutz stehende Höllental massiv leide. Zum Schutz der Natur seien bereits seit den 1980er-Jahren Wanderwege im Höllental zurückgebaut worden. Die Brückenpläne würden nun das genaue Gegenteil bedeuten, so Scharfenberg.

Planungen gehen ungehindert weiter

Laut Landrat Bär werden demnächst die Aufträge für die Detailplanung der beiden Brücken vergeben. Parallel dazu sollen die Workshops mit den Bürgern fortgesetzt werden, um Detail-Fragen zu klären. Unter anderem geht es demnächst auch um die Auswirkungen der weltweit größten Fußgänger-Hängebrücken auf die kleine Altstadt von Lichtenberg. Laut Berechnungen des Hofer Landratsamts könnten die beiden Hängebrücken jährlich zwischen 200.000 und 300.000 Besuchern anlocken.