Bildrechte: Haus der Bayerischen Geschichte

Das Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg

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Museum für Bayerische Geschichte: Konzept verteidigt

Die Verantwortlichen des Museums für Bayerische Geschichte in Regensburg reagieren auf die Diskussionen in der Stadt. Gestern haben sie das Konzept verteidigt. Zur umstrittenen Fassade meinten sie, man solle bitte abwarten, bis das Ganze fertig sei.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Kein Bauwerk in der Oberpfalz entzündet derzeit so die Gemüter wie das Museum für Bayerische Geschichte, das derzeit in Regensburg im Herzen der Welterbealtstadt entsteht. Die Fassade gefällt nicht jedem. Als "Eternitbau", "Parkhaus" oder "Wellblechhütte" bezeichnen einige Regensburger das künftige Museum.

Peter Thumann, zuständiger Projektleiter vom Staatlichen Bauamt, hatte die graue Keramikfassade mit den unregelmäßigen Längsstreifen verteidigt. Er verglich die Fassade mit einem Nadelstreifenanzug: Regensburg sei als Altstadtsilhouette insgesamt eine festliche Inszenierung, dafür müsse das Museum "ausgehfein" gemacht werden. Die Anwohner hat dieser Vergleich nicht überzeugt.

"Kunst und Krempel"?

Aber auch das, was künftig im Museum gezeigt und ausgestellt werden soll, erregt das Misstrauen vieler Regensburger. Von "Kunst und Krempel" oder auch von Dachbodengerümpel ist die Rede.

Richard Loibl, Chef des Hauses der Bayerischen Geschichte in Augsburg wird das Museum des Freistaats Bayern künftig leiten. Er steht hinter dem Konzept. Die Aufregung darüber versteht er nicht. Der Vorwurf, es werde im Museum nur "Gerümpel" gezeigt, könne daher rühren, dass die Museumsleitung im Vorfeld die Bevölkerung aufgefordert hatte, Gegenstände aus dem Familienbesitz für das geplante Museum zu spenden.

"Das macht mich aber schon etwas traurig. Wir haben zum Beispiel einen Anzug eines Häftlings eines Konzentrationslagers. Die Familie hat sich durchgerungen und leiht uns den für unser Museum. So eine Familie überlegt sich das schon gut, ob sie sowas nach Deutschland gibt." Richard Loibl

Insgesamt, so Loibl, soll das neue Museum nicht etwa nur eine Ansammlung von Objekten sein, sondern eine "spannende Inszenierung der jüngeren Geschichte Bayerns".

Eröffnung für 2019 geplant

Im Juli war in einem Nebengebäude des Museums für Bayerische Geschichte ein Feuer ausgebrochen. Daraufhin musste der Eröffnungstermin auf 2019 verschoben werden. Angesichts des 100-jährigen Gründungsjubiläums des Freistaates beschloss das Kabinett jedoch Anfang Oktober, dass Teile des Gebäudes bereits im Juni 2018 kurzzeitig geöffnet werden sollen. Das geplante Museumsfest am 9. und 10. Juni 2018 am Donaumarkt soll stattfinden.