Landwirt Martin Fütterer aus Sassenhof bei Erbendorf hätte sich mehr erhofft von der Milchzapfstelle.
"Es sind Tage dabei, da läuft es gut, da gehen 20 Liter am Tag, dafür sind dann aber auch Tage dabei, an denen wir nur fünf Liter verkaufen." Martin Fütterer
Viel Arbeit, wenig Ertrag
Wenn Hütterer jeden Tag mindestens 20 Liter verkaufen könnte, würde sich die Investition - auf zehn Jahre gerechnet - lohnen. Derzeit tut es das noch nicht. Dabei haben der 35-Jährige und seine Familie in Sassenhof bei Erbendorf einen richtig guten Standort: direkt an der B22 zwischen Bayreuth und Weiden, nur wenige hundert Meter von der Bundesstraße weg. Erbendorf mit seinen 5.300 Einwohnern liegt direkt gegenüber.
Fütterer baute das kleine Holzhäuschen mit der Milchzapfstelle unmittelbar neben den Stall. Es gibt jede Menge Platz zum Parken und der Liter Frischmilch kostet nur einen Euro - eigentlich alles optimal. Und trotzdem kommen zu wenige Kunden - vor allem im Verhältnis zu der Arbeit, die in die Milchtankstelle gesteckt werden muss. Fütterer muss sie jeden Tag auffüllen, alle zwei Tage reinigen, viele Auflagen sind zu erfüllen.
Ein Pionier in der Oberpfalz
Die Milch seiner 75 Kühe holt die Molkerei ab. Derzeit bekommt der Landwirt 37 Cent für einen Liter. Darüber beschwert er sich nicht. Ein Abwärtstrend wird aber nicht lange auf sich warten lassen, der Milchmarkt schwankt schon seit vielen Jahren stark.
Die Milchtankstelle der Fütterers im Kreis Tirschenreuth war die erste in der Oberpfalz, sie wollten es einfach probieren. "Aber wirtschaftlich ist es auf keinen Fall ein weiteres Standbein", sagt Martin Fütterer. Er sieht in der Milchtankstelle eher Werbung für eine saubere Landwirtschaft.