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Mehr Polizeikontrollen rund um Transitzentrum

Die Staatsregierung will mit mehr Polizei im Raum Ingolstadt rund um das Transitzentrum für Flüchtlinge die Zahl der Straftaten senken. Harsche Kritik am Vorgehen des Innenministeriums kommt vom Bayerischen Flüchtlingsrat. Von T. Betz

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Wie Herrmann am Freitag in Ingolstadt erklärte, ist die Polizeiinspektion von 201 auf 221 Stellen aufgestockt worden, die Ingolstädter Sicherheitswacht von 15 auf 25 Stellen. Außerdem bekomme die Polizeiinspektion zehn zusätzliche Beamte von der Flughafenpolizei, kündigte der Minister an. Insgesamt sollen im Rahmen eines sogenannten Schwerpunkteinsatzes mehr Polizisten vor Ort sein und verstärkt Personen kontrollieren.

Zahl der Straftaten in 2017 in etwa so hoch wie im Vorjahr

Im Umfeld der vier Dependancen des Transitzentrums Manching/Ingolstadt und in der Ingolstädter Innenstadt ist nach Herrmanns Worten in den vergangenen Jahren die Zahl der durch Zuwanderer begangenen Straftaten und Sicherheitsstörungen stark angestiegen. In diesem Jahr werde sich die Zahl der Taten voraussichtlich auf einem ähnlichen Niveau wie 2016 bewegen.

"Von Januar bis September 2016 waren es 746 Straftaten, im gleichen Zeitraum 2017 waren es mit 735 Straftaten nur geringfügig weniger", so Herrmann. Dabei handelt es sich Polizeiangaben zufolge vorwiegend um Diebstähle und Körperverletzungen. Opfer der Körperverletzungen durch Zuwanderer sind vornehmlich ebenfalls Zuwanderer; sie ereignen sich in der Regel bei Streitigkeiten in den Unterkünften.

Flüchtlingsrat: Flüchlinge werden in Bayern zunehmend als Gefahr dargestellt

Der Bayerische Flüchtlingsrat wirft der Staatsregierung vor, mit der Unterbringung von vielen Menschen in großen Sammellagern selbst die Bedingungen geschaffen zu haben, die unbestritten zu einem höheren Potenzial von Delikten beitrügen. Erst schaffe man Verhältnisse, die vorhersehbar Konflikte produzieren, dann verspreche man dagegen mehr Polizei, so die Kritik. Flüchtlinge würden in Bayern zunehmend als Gefahr dargestellt. Letztlich führe die Ausweitung der Polizeikontrollen bei Flüchtlingen und Nachbarn zu mehr Angst und Unsicherheit.

Flüchtlingsrat für Schließung der großen Asylbewerberheime

Der Flüchtlingsrat verlangt eine bessere Integration der Migranten und die Schließung der großen Asylbewerberheime. Die Zahl der Menschen, die im Transitzentrum Manching/Ingolstadt untergebracht sind, schwankt stark von Monat zu Monat von mehreren 100 bis weit über 1.000. In diesem Oktober lag die Belegungszahl bei gut 1.300, im Februar 2016 lag sie bei 770.

Der Freistaat Bayern betreibt in Manching und Bamberg zentrale Aufnahmeeinrichtungen in ehemaligen Kasernen, in denen die Asylverfahren beschleunigt werden sollen, um Flüchtlinge ohne Bleiberecht schneller abschieben zu können.