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Eine Fachkraft für Lichtwellenleiterinstallation demonstriert wie Leerrohre für Glasfaserkabel mit einem Schiebegerät in ein Verlegeleerrohr geschoben werden. (Archivbild)

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Mehr Megabit – Breitbandausbau in Schwaben

Schnelles Internet ist nicht nur Luxus oder eine Frage der Bequemlichkeit. Gerade auf dem Land ist es ein Standortfaktor, gleichzeitig ist der Ausbau hier aber besonders schwierig. Viele Gemeinden lassen sich deshalb vom Freistaat fördern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im Landkreis Donau-Ries etwa lassen sich 33 der 43 Gemeinden ihren Breitbandausbau vom Freistaat bezuschussen. Dafür sind nach Angaben des Vermessungsamts in Donauwörth bislang etwa sieben Millionen Euro bewilligt worden.

Vermessungsamtschef Thomas Gruber betont, nach der Genehmigung eines Förderbescheids habe man nicht sofort einen schnellen Internetzugang. Zum einen fehlten vielerorts Tiefbaufirmen, die Zeit für den Ausbau hätten. Zum anderen müssten die Bürger manchmal auch den Anbieter wechseln, da nicht überall alle Anbieter die schnellsten Verbindungen anböten.

Breitbandförderung: Zehn Gemeinden fallen durchs Raster

Zehn weitere Gemeinden im Landkreis Donau-Ries hätten sich gerne einen weiteren Breitbandausbau fördern lassen. Und es stünden dafür auch noch weitere Millionen zur Verfügung. Diese zehn Gemeinden fielen aber durchs Raster, weil sie schon mit 30-Megabit-Anschlüssen versorgt sind. Auch wenn Unternehmen mittlerweile zum Teil Bedarf für Gigabit-Anschlüsse – also mit 1.000 Megabit – haben, ist hier eine weitere staatliche Förderung zurzeit aus Gründen des Wettbewerbsrechts nicht möglich.

Größte Förderung für Breitbandausbau im Oberallgäu

Fördern lässt sich auch die Gemeinde Wiggensbach im Oberallgäu. Mit 1,4 Millionen Euro erhält Wiggensbach die derzeit höchste Fördersumme in ganz Bayern – sehr zur Freude von Bürgermeister Thomas Eigstler. Der findet, um die Gemeinde attraktiv zu machen brauche es schnelles Internet ebenso wie eine gute Trinkwasserversorgung oder eine gelungene Verkehrsanbindung.

72 Wiggensbacher Weiler warten auf Internet-Ausbau

Doch Wiggensbach steht beim Breitband-Ausbau vor einer enormen Herausforderung. Neben dem Hauptort gibt es insgesamt 72 kleine Weiler, auf die sich die gut 5.000 Einwohner verteilen – und alle wollen schnelles Internet. Das geht oft nur über extrem lange Leitungen. Weil die aber weder der Anbieter noch die Gemeinde allein bezahlen können, sind staatliche Förderprogramme laut Eigstler so wichtig. Er sieht Wiggensbach auf einem guten Weg. Momentan ist der Ortskern beim Breitband-Ausbau an der Reihe. Läuft alles wie geplant, dann sollen bis 2020 fast überall in Wiggensbach schnelle Internetzugänge verfügbar sein.