"Die Gespinste und Raupen sind, anders als die hochallergenen Larven des Eichen-Prozessionsspinners, ungefährlich", erklärt LBV-Insektenexpertin Gisela Merkel-Wallner. Überall in Franken sind derzeit kahl gefressene, von den Gespinsten der Raupen silbrig glänzende Bäume und Sträucher zu beobachten. Die Gespinstmottenraupen fressen die Blätter und spinnen sich großflächig ein, zum Schutz vor dem Wetter und vor allem vor ihren zahlreichen Fressfeinden. Für die befallenen Pflanzen ist der Kahlfraß kein Problem, so Merkel-Wallner. Mit dem sogenannten Johannistrieb um den 26. Juni herum treiben sie wieder aus. Da sind die Raupen bereits verpuppt oder als Falter ausgeflogen.
LBV: Raupen sind Babynahrung
Der LBV warnt deshalb auch davor, den Tierchen mit Gift zu Leibe zu rücken. "Zahlreiche Vogelarten verwenden die Raupen gerade zu dieser Jahreszeit als Babynahrung für die Aufzucht der Jungvögel", sagte die LBV-Insektenexpertin. Das Gift würde so nur den natürlichen Feinde der Gespinstmotten schaden, während die Raupen durch ihr Gespinst weitgehend geschützt sind.
Jede Art hat ihr Lieblingsfutter
Sollte doch ein Obstbaum im Garten befallen sein, sollten die Besitzer die Raupen schnellstmöglich und noch vor dem Ausbilden des Gespinstes absammeln. Ohnehin besteht keine Gefahr, dass es zu einem großflächigen flächenhaften Kahlfraßes kommt. Die jeweiligen Arten seien speziell an ihre Futterpflanzen angepasst "und verhungern, wenn sie sich über andere Baum- oder Straucharten hermachen", so Merkel-Wallner.