Bildrechte: picture-alliance/dpa
Bildbeitrag

Geiselnahme von Pfaffenhofen

Bildbeitrag
>

Landgerichtsarzt untersucht Geiselnehmer von Pfaffenhofen

Landgerichtsarzt untersucht Geiselnehmer von Pfaffenhofen

Der Geiselnehmer von Pfaffenhofen wird derzeit vom Landgerichtsarzt untersucht und soll am Mittag dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Arzt soll über die Schuldfähigkeit des 28-Jährigen entscheiden. Von Birgit Grundner

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der 28-jährige Mann, der gestern eine Mitarbeiterin des Jugendamts Pfaffenhofen stundenlang als Geisel festgehalten hatte, wird zur Stunde vom Landgerichtsarzt in Ingolstadt untersucht. Dabei geht es um die Frage, inwieweit er bei der Tat schuldfähig war.

Gefängnis oder Psychiatrie?

Gegen Mittag soll er dem Haftrichter vorgeführt werden. Ob dann ein Haftbefehl erlassen oder ein Antrag auf Unterbringung in einer Psychiatrie gestellt werde, hänge vom Ergebnis der ärztlichen Untersuchung ab, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord dem Bayerischen Rundfunk.

Der 28-Jährige war bereits mehrfach in psychiatrischen Einrichtungen untergebracht und stand auch zuletzt "unter Betreuung", wie es gestern in der Pressekonferenz nach dem Ende der Geiselnahme hieß. Mit seiner Tat hatte der Mann erreichen wollen, dass seine eineinhalbjährige Tochter aus ihrer Pflegefamilie genommen wird und zu ihrer leiblichen Mutter zurückkommt. 

Aufarbeitung im Jugendamt

Bei den Mitarbeitern steht heute die Aufarbeitung der Ereignisse im Vordergrund. Zur Stunde spricht der stellvertretende Landrat Anton Westner mit den rund 70 Mitarbeitern des Jugendamts. Ihnen werde auf Wunsch auch Hilfe und Unterstütztung des arbeitsmedizinischen Dienstes angeboten, sagte ein Behördensprecher dem Bayerischen Rundfunk.

Mitarbeiterin noch in Behandlung

Die 31-jährige Sachbearbeiterin, die in der Gewalt des Geiselnehmers war, befinde sich noch in ärztlicher Betreuung. Wie berichtet hatte sie bei einem Fluchtversuch Schnittverletzungen am Hals und an der Hand erlitten. Die Wunde an der Hand musste genäht werden. Bereits gestern war die Frau aber auch psychogisch betreut worden. Ihr geht es nach Angaben des Landratsamts-Sprechers "den Umständen entsprechend gut".