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Ziegen in der Rhön

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Kranke Tiere: das Ende eines Ziegen-Projekts in der Rhön

Der Landkreis Bad Kissingen wird keine Ziegenherde mehr aufbauen, um Steilhänge in der Rhön mit Hilfe der Tiere zu entbuschen. Die Herde mit 400 Ziegen musste gekeult werden, nachdem die Ziegen an Pseudo-Tuberkulose erkrankt waren.

Die Ziegenherde hatte der Landkreis im Rahmen eines EU-Projekts aufgebaut, um die steilen Muschelkalk-Hänge in der Rhön zu entbuschen. Die Herde hatte in Spitzenzeiten bis zu 900 Ziegen. Nach dem Keulen von rund 400 erkrankten Ziegen soll nun keine Nachfolgeherde aufgebaut werden, wie Umwelt-Abteilungsleiter Thomas Schönwald vom Landratsamt Bad Kissingen dem BR sagte.

Das Ende des Projekts stand ohnehin bevor

Nach Angaben von Thomas Schönwald wäre das EU-Landschaftsschutz-Projekt nach fünf Jahren im Oktober ohnehin ausgelaufen. Eine Weiterführung sei nicht beabsichtigt gewesen - aber:

"Wir hoffen natürlich sehr, dass diese Steilhänge künftig mit anderen Schaf- und Ziegenhaltern bewirtschaftet werden, die ihre eigene Herde einsetzen." Thomas Schönwald, Landratsamt Bad Kissingen

Evaluierung von Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Das EU-Projekt werde jetzt evaluiert, so Schönwald. "Es geht darum zu schauen, wie die Landschaft reagiert auf diese Pflege durch die Ziegen. Das wird voraussichtlich sehr positiv ausfallen." Zudem müsse untersucht werden, ob es wirtschaftlich ohne EU-Fördermittel möglich ist, die Steilhänge mit einer Ziegenherde zu bewirtschaften. Erste Gespräche werden in etwa zwei Wochen geführt, so Schönwald.