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Neuer Ordnungsdienst in München - Ab Juli geht ein Kommunaler Außendienst (KAD) auf Streife. Ziel sind vor allem Brennpunktviertel wie um den Münchner Hauptbahnhof oder das Sendlinger Tor

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Kommunaler Außendienst München soll für Ordnung sorgen

Die Stadt München hat heute ihren neuen Ordnungsdienst vorgestellt. Dieser sogenannte Kommunale Außendienst (KAD) soll vor allem in der übel beleumundeten Gegend um den Münchner Hauptbahnhof patrouillieren und für Ordnung sorgen.

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Vor knapp einem Jahr hat der Münchner Stadtrat den neuen Ordnungsdienst beschlossen, jetzt gehen die ersten Patrouillien auf Streife. 25 Mitarbeiter des sogenannten Kommunalen Außendienstes (KAD) sollen ab Montag, 2. Juli zu zweit oder zu viert unterwegs sein - zunächst in zwei Schichten von 10 Uhr bis 21.30 Uhr, später dann täglich zwischen 10 Uhr und 6.30 Uhr. Die Mitarbeiterzahl soll noch in diesem Jahr auf über 60 und dann weiter auf 92 steigen.

Ordnungsdienst für Müchner Brennpunktviertel Hauptbahnhof

Die Dienstkräfte werden zunächst im Bereich rund um den Hauptbahnhof vom Alten Botanischen Garten bis zur Landwehrstraße auf Streife gehen, später dann auch am Nußbaumpark und am Sendlinger-Tor-Platz. Es geht laut Kommunalreferat „vor allem darum, Anwohner und Geschäftsleute vor Beeinträchtigungen und Belästigungen zu schützen". Als Beispiele nennt KVR-Chef Thomas Böhle Alkoholmissbrauch, aggressive Bettelei oder Verunreinigungen.

Kommunaler Außendienst in Uniform, aber ohne Schusswaffen

Durch seine Präsenz soll der KAD vor allem auch präventiv wirken. Wenn es brenzlig werden sollte, besteht ein Mobilfunkkontakt mit der Polizei. Die Mitglieder des KAD sind berechtigt, Platzverweise auszusprechen und Bußgelder zu erheben. Sie tragen keine Schußwaffen, sind aber mit hieb- und stichfesten Westen und mit einem CS-Gas-Spray ausgerüstet. Auf den marineblauen Uniformen steht in großen Buchstaben „KVR“ und „Kreisverwaltungsreferat“.

KAD-ler sollen "freundliche und deeskalierende" Persönlichkeiten sein

Laut Böhle will man keine martialisch auftretenden "Schwarzen Sheriffs", die vielen Münchnern noch unangenehm in Erinnerung seien, sondern freundliche und deeskalierende Persönlichkeiten. Die Mitarbeiter hätten auch ein dementsprechendes Training absolviert, so Böhle.

Frauen unterrepräsentiert beim Kommunalen Außendienst

Von den bisher 320 Bewerbern sind ab Montag 25 im Dienst, unter ihnen nur eine Frau, weiteren 50 wurde bereits eine Zusage erteilt. Die KAD-Mitarbeiter sind laut KAD-Leiter Günter Huber zwischen 20 und 50 Jahre alt. Ein Drittel von ihnen habe einen Migrationshintergrund.