Eine sogenannte Heiße Zelle, also einen stark abgeschirmten Bereich zur kurzfristigen Lagerung von hochradioaktivem Material der von defekten Castor-Behältern, soll es am Kernkraftwerksstandort Isar nahe Landshut nicht geben. Das machte am Donnerstagnachmittag der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, bei einer Informationsveranstaltung in Essenbach deutlich.
Skepsis bei Kommunalpolitikern
Damit soll den Menschen in der Region um das Kernkraftwerk die Sorge genommen werden, aus dem seit 2007 bestehenden Zwischenlager könne ein Endlager werden. Für den aus Flasbarths Sicht unwahrscheinlichen Fall eines Defekts wäre es möglich, eine mobile Anlage zu installieren. Auf Seiten teilnehmender Kommunalpolitiker blieb dennoch Misstrauen spürbar.
Staatssekretär will Terminpläne einhalten
Flasbarth sicherte zu, alles dafür zu tun, dass die Terminplanung strikt eingehalten wird. Das Zwischenlager am Standort Isar ist aktuell noch bis 2047 genehmigt. Der Staatssekretär konnte aber nicht ausschließen, dass die dort lagernden Castor-Behälter noch länger stehen bleiben müssen - bis es tatsächlich ein Endlager gibt.
Aiwanger warnt vor Atommüll-Lagerung in Niederbayern
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger kritisierte unterdessen die seiner Ansicht nach zu geringe Deckendicke des Zwischenlagers, das damit nicht gegen den Absturz einer großen Verkehrsmaschine gesichert sei. Natur- und Umweltschützer warnen schon seit Jahren vor Gefahren, die von dem Zwischenlager ausgehen könnten.