Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk hat der Schweizer Investor Gregor Wallimann eine Zahlung von zwei Millionen Euro angekündigt. Das Geld sei von ihm am Freitag bei einer Bank angewiesen worden und soll bis spätestens Mittwoch auf dem Konto eines Unternehmens in Deutschland, der "Edelweiss Lifestyle Holding", sein. Von dieser Firma sollte ausreichend Geld zur "Grüntenlifte Betriebs GmbH" fließen, um deren Insolvenz abzuwenden.
Insolvenzverwalter fehlt Bestätigung über Millionenzahlung für die Grüntenlifte
Wallimann ist in der Schweiz Alleingesellschafter der "Edelweiss Lifstyle Group". Eine BR-Recherche ergab allerdings, dass eine deutsche "Edelweiss Lifestyle Holding" bislang nicht im Handelsregister eingetragen ist. Auch ein bankbestätigter Nachweis, dass die zwei Millionen Euro auf einem Konto der "Edelweiss Lifestyle Holding" vorhanden sind und an die Grüntenlifte weitergeleitet werden könnten, hat der Insolvenzverwalter nach Aussagen seines Sprechers von heute Vormittag nicht bekommen.
Massekredit könnte Liftbetrieb am Grünten ermöglichen
Der vorläufige Insolvenzverwalter Florian Zistler arbeitet seit letzter Woche intensiv an einem "Plan B" und sucht nach Alternativen. Gespräche mit Investoren aus der Region soll es bereits gegeben haben. Benötigt wird nach BR-Informationen zunächst ein "Massekredit" im "niedrigen sechsstelligen Bereich", mit dem dann der Liftbetrieb möglichst schnell zum Laufen gebracht werden soll. Die Zeit drängt, da der Ski-Winter unmittelbar vor der Tür steht und solch ein Kredit ja nur aus Einnahmen des Liftbetriebs zurückgezahlt werden könnte.
Streit um Parkplatz für die Grüntenlifte
Bei der Gemeinde Rettenberg beklagt man, Wallimann habe jahrelangen Ankündigungen keine Taten in Form von Zahlungen folgen lassen. Für zusätzlichen Unmut sorgte die Aussage Wallimanns, dass er nur investiere, wenn die Gemeinde das vor drei Jahren gekaufte Parkplatzgrundstück an ihn verkaufe, da es keinen Sinn mache, wenn Skifahrer oder Wanderer den Parkplatz nicht benutzen könnten. Als "Unverschämtheit" bezeichnet Rettenbergs Bürgermeister Oliver Kunz diese Behauptung. Im November 2014 habe die Gemeinde das Grundstück zwar für über 800.000 Euro gekauft, doch das diente als "Anschubfinanzierung" für die damals schon klamme Betreibergesellschaft, damit der Liftbetrieb überhaupt weiterlaufen konnte. Zudem stellt die Gemeinde das Grundstück bis heute kostenlos zur Verfügung.