Falschparker in Starnberg

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In Starnberg blockieren Autos Rettungswege und Ausfahrten

Chaos rund um Parkplätze und zugeparkte Rettungswege: Der Starnberger See und andere bayerischen Seen werden am Wochenende von Ausflüglern mit ihren Autos überrannt. Doch auch Strafzettel helfen offenbar nichts. Von Katrin Hilmer

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Ein knapper Kilometer Strecke in einer halben Stunde, und Verkehrsüberwacher Andreas Schlicht hat schon sieben Strafzettel verteilt, für ihn ein ruhiger Samstagnachmittag. Denn kaum zeigt sich ein Sonnenstrahl am Wochenende, versinkt Starnberg im Ausflugsverkehr. Darunter leiden auch die Anwohner.

"Es staut sich, es wird gehupt, es ist Chaos, es gibt Agressionen, alles auf der Höhe des Kinderspielplatzes. Unerträglich, meine ich, nicht nur für die Anwohner. Das ist gar nicht das Problem, sondern für die Spaziergänger, die Radfahrer, die, die den See genießen wollen, die in einem absoluten Verkehrschaos stecken."

Peter Engel, Anwohner

Bis zu 35 Euro Bußgeld für Falschparker in Starnberg

Besonders betroffen in Starnberg sind die Seepromenade und die Possenhofener Straße. In beiden Straßen dürfen Autos nur in gekennzeichneten Zonen parken. Sonst blocken sie Rettungswege, versperren Ausfahrten oder behindern Fußgänger. Trotzdem parken die Ausflüger überall. Das ist im Fall eines Rettungseinsatzes sehr gefährlich.

Starnbergs erste Bürgermeisterin Eva John hat für das allwochenendliche Parkchaos wenig Verständnis: "Wer aufs Auto nicht verzichten kann, sollte eines der Parkhäuser anfahren. Wir haben in der Innenstadt mehrere Parkhäuser mit insgesamt über 800 Parkplätzen, wo man für wenig Geld und sehr sehr nah zum See parken kann. Ganz entspannt."

Zudem steht ein paar Gehminuten vom Seeufer entfernt ein Parkhaus, und der S-Bahnhof liegt sogar direkt am See. Ein Problem sehen die Verkehrsüberwacher in den vergleichsweise geringen Bußgeldern. Bis 35 Euro kostet ein Knöllchen, was viele Fahrer anscheinend als eine Art erweitertes Parkticket betrachten und zahlen, ohne, dass es ihnen viel ausmacht.