In dem Prozess geht es um Kunsthandel im Wert von mehreren hunderttausend Euro. Der 42 Jahre alte Angeklagte hatte ein Antiquariat im Alzenauer Schlosshof betrieben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gleich mehrere Vergehen vor.
Antiquar aus Schwarzwald ebenfalls angeklagt
Im Jahr 2012 begann laut Staatsanwaltschaft die Geschäftsbeziehung zwischen dem Beschuldigten und dem 62 Jahre alten mitangeklagten Antiquar aus Gengenbach im Schwarzwald. Dieser soll dem Alzenauer Stiche, antike Bücher, Grafiken, Porträts und Fotos für knapp 130.000 Euro abgekauft haben.
Allein der Wert der gut 9.000 im Schwarzwald beschlagnahmten Stiche liegt laut Aschaffenburger Amtsgericht bei 575.000 Euro.
Illegale Geschäftsbeziehungen nach Österreich
Doch schon vorab war der Alzenauer auffällig. Bereits 2010 eröffnete das Insolvenzgericht in Aschaffenburg ein Insolvenzverfahren gegen den Antiquar. Dieser übertrug das Geschäft auf seine Mutter. Trotzdem erwarb der Angeklagte in den Jahren 2011 bis 2012 aus einer Bibliothek in Klosterneuburg in Österreich Bücher und Kunstgegenstände von einem dortigen Bibliothekar-Assistenten. Dieser Handel war illegal. Der Alzenauer bezahlte für die Kunstgegenstände gut 30.000 Euro.
Bibliothekar aus Österreich bereits verurteilt
Der Bibliothekar aus Österreich wurde dort bereits zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Teil der in Klosterneuburg erworbenen Kunstgegenstände verkaufte der Alzenauer weiter an ein Auktionshaus in Königstein und machte einen Gewinn von rund 100.000 Euro. Die Anklageliste der Staatsanwaltschaft ist lang.
Weitere Prozesstage
Um die Vergehen lückenlos aufzuklären sind für den Prozess drei Verhandlungstage angesetzt. Fortsetzungstermine im Amtsgericht Aschaffenburg sind der 29. November und der 4. Dezember.