Bildrechte: Peter Haimerl , Architekt

Modell des unterirdischen Konzert-Stollens im Haus Marteau

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Haus Marteau: Spatenstich für unterirdischen Konzertstollen

In Lichtenberg im Frankenwald beginnen die Bauarbeiten für einen unterirdischen Konzert-Stollen. Er wird in das "Haus Marteau" integriert, die internationale Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Pläne stammen von dem renommierten Münchner Architekten Peter Haimerl, der auch das schon mehrfach ausgezeichnete Konzerthaus Blaibach im Bayerischen Wald entworfen hat. Insgesamt investiert der Bezirk Oberfranken im "Haus Marteau" rund 3, 2 Millionen Euro.

Wiedereröffnung 2019

Neben dem stollenartigen Konzertsaal für rund 80 Zuhörer sollen vier weitere Übungsräume entstehen, außerdem soll der Zugang zum "Haus Marteau" barrierefrei werden. Die Wiedereröffnung ist für Anfang 2019 geplant. Bis dahin finden die Meisterkurse für junge Musiktalente aus der ganzen Welt in Bad Steben statt.

Künstler aus aller Welt

Das "Haus Marteau" wurde in den 1980er-Jahren vom Bezirk Oberfranken eröffnet. Rund 30 Meisterkurse mit internationalen Dozenten locken jährlich über 400 junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt ins "Haus Marteau" in Lichtenberg. Die Abschlusskonzerte der Nachwuchstalente besuchen über 1.200 Musikliebhaber. Derzeit finden diese Konzerte im früheren Speisezimmer und der angrenzenden Bibliothek der einstigen Villa des Violinkünstlers Henri Marteau bei ungünstigen Sichtverhältnissen statt.

Stichwort: Henri Marteau

Der deutsch-französische Musiker Henri Marteau begeisterte bereits als Zehnjähriger mit seinen Violinkonzerten Ende des 19. Jahrhunderts sein Publikum. Bei zwei äußerst erfolgreichen USA-Tourneen 1893 und 1894 spielte er als erster Geiger in den USA das Violinkonzert von Johannes Brahms und Dvořáks 9. Sinfonie. Marteau wurde zum Nachfolger von Joseph Joachim als Professor an die Hochschule für Musik in Berlin berufen. Die Weltkarriere des deutsch-französischen Künstlers wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen. Er starb 1934 in seiner Villa in Lichtenberg bei Hof, die er 1913 hatte erbauen lassen.