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Gäubodenvolksfest in Straubing 2017

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Frauen fühlen sich am Gäubodenvolksfest sicher

In Straubing wird derzeit auf dem Gäubodenvolksfest wild gefeiert. Doch fühlen sich Frauen dabei sicher? Beim Oktoberfest gibt es eine extra Anlaufstelle für Frauen, die belästigt oder vergewaltigt wurden. In Straubing sieht man dafür keinen Bedarf.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

"Ein Typ hat uns vorhin an der Bar begrabscht, der hat zu viel getrunken und uns an den Hintern gefasst. Aber wir haben das in den Griff gekriegt", so Besucherinnen auf dem Gäubodenvolksfest.

Die couragierten Frauen von der Fußballmannschaft haben dem Typen an der Bar gesagt, dass er die Finger von ihnen lassen soll und sind weggegangen. Security oder die Polizei zu holen, fiel den jungen Frauen nicht ein. Auch alle anderen Frauen bei der Zufallsumfrage auf dem Straubinger Gäubodenvolksfest sind sich einig, dass ein Security-Point speziell für Frauen hier nicht nötig ist, denn die Wiesenwache sei ja direkt am Festplatz.

Gesetzeslage hat sich geändert: Nein heißt Nein

Sexuelle Übergriffe sind am Gäubodenvolksfest sehr selten, bestätigt Maria Plötz, Frauenbeauftragte des Polizeipräsidiums Niederbayern. Möglicherweise wissen viele Frauen noch nicht, dass sich im vergangenen Jahr die Gesetzeslage verändert hat. Auch Grabschen kann jetzt angezeigt werden.

"Früher war es so, dass eine Tätigkeit folgen musste. Jetzt ist es so, dass nach einem Nein Schluss sein muss - auch ein Klaps auf den Hintern ist ein sexueller Übergriff und damit strafrechtlich relevant." Maria Plötz, Frauenbeauftragte des Polizeipräsidiums Niederbayern

Frauen dürfen sich nicht selbst die Schuld geben

Egal, wie scheinbar klein ein sexueller Übergriff ist, Polizistin Maria Plötz rät Frauen vor allem eines: Sich nicht selbst die Schuld zu geben.

"Keine Frau sollte denken: 'Ich habe ja wirklich zu viel getrunken oder vielleicht war mein Dirndl doch zu freizügig.'" Maria Plötz, Frauenbeauftragte des Polizeipräsidiums Niederbayern

Die befragten Frauen sagen mehrheitlich, dass ein Großteil der Männer wisse, dass ein großer Ausschnitt kein Freibrief sei. Entsprechend entspannt gingen sie aufs Gäubodenvolksfest:

"Ich mache mir keine Gedanken, weil, wenn ich ängstlich auf so ein Fest gehe, dann kann ich nirgendwo mehr hingehen. Theoretisch kann man überall belästigt werden, auch in der Arbeit. Ich glaube, auf dem Gäubodenvolksfest ist es ziemlich sicher. Auf alle Fälle sicherer als auf dem Oktoberfest, weil es hier übersichtlich ist und Polizei und Security das Gelände gut überblicken können." Besucherin