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Mit Sonden wird der Sauerstoffgehalt des Wassers im Bodensee gemessen

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Fieberkurvemessen im Bodensee

Sauerstoff ist im Wasser des Bodensees oft Mangelware, der See, die Fische und Pflanzen drohen zu ersticken. Derzeit misst ein Team des Seenforschungsinstituts die Wasserqualität des schwäbischen Meeres.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Nach der eisigen Kälte und den mitunter sehr windigen Tagen der vergangenen Wochen hoffen die Wissenschaftler, dass sich der See durchmischt hat, also sauerstoffreiches Wasser aus den oberen Schichten in die Tiefe gelangen konnte. Das wäre wichtig, sagt Martin Wessels vom Seenforschungsinstitut aus Langenargen im Bodenseekreis. In vergangenen fünf Jahren sei das nämlich nicht passiert. Mit dramatischen Folgen.

"Der Felchenlaich beispielsweise sinkt auch bis zum Seeboden runter, der braucht Sauerstoff für seine Entwicklung und dieser Sauerstoff, der gezehrt wird, der muss auch irgendwann wieder aufgefüllt werden, sonst ist irgendwann der Sauerstoff gleich Null am Seeboden. Alles was an Leben dort existiert, kann dann nicht mehr existieren und das sind in jedem Fall Veränderungen, die wir verhindern möchten." Dr. Martin Wessels, Seenforschungsinstitut

Anfang März ging's mit den Temperaturen rapide nach unten

An diversen Bojen befestigte Sonden werden vom Schiff des Seenforschungsinstituts aus verschiedenen Wassertiefen nach oben gezogen, Martin Wessels analysiert den Temperaturverlauf: Um den 26. Februar herum begann es abzukühlen. "Um den 6. März herum, da hat's dann tatsächlich den kältesten Punkt erreicht, da ist es auf 4 Grad abgekühlt, da ist kaltes Wasser angekommen mit Sauerstoff. Das gefällt mir schonmal sehr gut."

See hat von der Kälte profitiert

Der tiefste Punkt des Sees liegt mit 252 Metern bei Fischbach-Uttwil. Dort, so zeigt die Sonde, ging die Temperatur ab dem 3. März drastisch nach unten, auf weniger als 4 Grad. Im Labor müssen die Daten noch genauer ausgelesen werden.

"Also diese Kälteperiode, wo wir doch alle etwas gezittert haben, hat für den See einiges gebracht." Martin Wessels