Bildrechte: picture-alliance/dpa

SEK-Einsatz

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Festnahme in Pegnitz: Möglicher Terroranschlag vereitelt

Die Polizei im oberfränkischen Pegnitz (Lkr. Bayreuth) hat höchstwahrscheinlich einen Terroranschlag verhindert. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist bereits im Juni ein damals 18 Jahre alter Mann aus Syrien festgenommen worden.

Von

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Polizei hatte den in Pegnitz lebenden jungen Syrer nicht wegen Terrorverdachts im Visier. Der Besuch der Beamten in der Pegnitzer Wohnung des Mannes im Juni hatte eine andere, nicht bekannte Straftat zum Hintergrund, so Georg Freutsmiedl, Leiter der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus auf BR-Nachfrage. Er bestätigte damit entsprechende Berichte der Süddeutschen Zeitung. Bei der Durchsuchung der Privatwohnung fanden die Polizisten Symbole des sogenannten Islamischen Staats (IS), Unterlagen zum Bau einer Bombe und Tipps, wie man sich einen Lastwagen beschafft. Die Ermittler vermuten, dass diese Anleitungen vom IS stammen, so Freutsmiedl.

Festnahme und Haftbefehl

Auch ein Bekennervideo für ein geplantes Selbstmordattentat habe der Mann schon gedreht, so Freutsmiedl weiter. Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel fand die Polizei nicht. Der Syrer wurde von den Polizeibeamten festgenommen. Einen Tag später erließ die Staatsanwaltschaft Haftbefehl. Der inzwischen 19 Jahre alte Mann sitzt in München/Stadelheim in Untersuchungshaft. Da er als Heranwachsender gilt, wurde die Öffentlichkeit bisher nicht über den Vorgang informiert, sagte Freutsmiedl dem BR.

Anklage erhoben

Mittlerweile ist die Auswertung der verdächtigen Gegenstände abgeschlossen. Die Generalstaatsanwaltschaft München hat gegen den Syrer Anklage erhoben wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der damals 16-Jährige war im Frühsommer 2015 nach Deutschland eingereist und hatte Asyl beantragt. In Pegnitz im Landkreis Bayreuth wohnte er zuletzt in einer Privatwohnung. In der Stadt leben laut Bürgermeister Uwe Raab (SPD) derzeit rund 150 geflüchtete Menschen.