Bildrechte: Fraunhofer IIS

Prof. Albert Heuberger, Institutsleiter des Fraunhofer IIS (rechts); Ilse Aigner, bayerische Wirtschaftsministerin und Prof. Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung bei der Förderbescheid-Übergabe in Erlangen

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Erlanger Forscher wollen "Internet der Dinge" voranbringen

Für viele Bereiche, in denen das "Internet der Dinge" für Verbesserungen sorgen könnte, fehlt passende Technik. Das will das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen mit dem Forschungsverbund FutureIOT ändern.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Im "Internet der Dinge" kommunizieren nicht Menschen, sondern Geräte miteinander. Sensoren sammeln Daten, die ausgewertet und verarbeitet werden, teils automatisiert. Es gilt als eine der Voraussetzungen für die Digitalisierung des Alltags. Den vielfältigen Möglichkeiten stehen potentielle Gefahren wie der Missbrauch schützenswerter Daten oder Hackerangriffe entgegen.

Verbesserungen im Alltag

Weniger Parkplatz-Frust in den Städten, geringere Düngerbelastung auf dem Land – das "Internet der Dinge" (Internet of Things, IoT) könnte im Alltag vieles verbessern. Nach Angaben des Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen sind die verfügbaren Technologien jedoch nicht für einen flächendeckenden Einsatz von IoT geeignet.

"Das Ziel, die Welt intelligenter, einfacher und effizienter zu gestalten, wird schon jetzt über digitale Vernetzung, energieeffiziente eingebettete Systeme und neue Sensorik möglich. Jedoch sind aktuelle Lösungen meist auf wenige Kommunikationsteilnehmer begrenzt oder brauchen relativ viel Energie." Prof. Albert Heuberger, Institutsleiter beim Fraunhofer IIS und Sprecher des Forschungsverbunds FutureIOT

Firmen und Institutionen arbeiten zusammen

Die Datenqualität und die mobile Kommunikationsinfrastruktur seien unzulänglich, um die dafür benötigte große Teilnehmerzahl zu bedienen. Auch sei der Stromverbrauch für großflächige Anwendungen zu hoch. Das will das IIS im Rahmen des Forschungsverbunds FutureIOT ändern. In dem Verbund sind mehr als 30 Firmen und Institutionen zusammengeschlossen, darunter mehrere Fraunhofer-Institute sowie die Universitäten Bamberg und Erlangen, die Hochschule Coburg und die TU München.

Zwei Millionen Euro in drei Jahren

Ziel der FutureIOT-Partner ist es, gemeinsam IoT-Lösungen zu entwickeln, vom Sensor bis hin zu Benutzeroberflächen, hieß es vom IIS weiter. Schließlich biete die Digitalisierung in den Themenfeldern "Stadt.digital" und "Landwirtschaft.digital" große Chancen in Zukunftsmärkten. IoT könnte unter anderem dabei helfen, die Parkplatzsituation in Städten zu regeln oder die Schadstoffbelastung genauer zu messen. In der Landwirtschaft könnte der Düngermitteleinsatz durch IoT-gestützte Bodenanalyse verbessert und Fruchtbarkeit und Gesundheit von Nutztieren auch außerhalb des Stalls überwacht werden.

Für diese praxisbezogene Forschung hat Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) heute einen Förderbescheid übergeben. Die Bayerische Forschungsstiftung fördert FutureIOT in den kommenden drei Jahren mit zwei Millionen Euro.