In Blutproben von Bürgern aus Emmerting im Landkreis Altötting waren im Herbst vergangenen Jahres hohe Werte des mutmaßlich krebserregenden Stoffes Perflouroctansäure, kurz PFOA, festgestellt worden. Das ist das zehn- bis 20-fache des in anderen Städten gemessenen Wertes. Bereits 2006 hätten die Behörden die Chemikalie in Fischen in der Region entdeckt. Obwohl das LGL von der Belastung gewusst habe, sei es jahrelang untätig gewesen, sagt der Verbraucherexperte der SPD-Landtagsfraktion, Florian von Brunn.
"Ich finde es nur sehr, sehr merkwürdig, wir haben das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit schon mehrfach kritisiert, dass die hier nicht offensiv vorgehen, die Menschen informieren und die Bürger schützen." Florian von Brunn, Verbraucherexperte der SPD-Landtagsfraktion
Landesamt: Trinkwasser wird seit 2006 untersucht
Das Landesamt weist die Vorwürfe zurück. Es gebe seit 2006 ein Sonderuntersuchungsprogramm für Trinkwasser, das nach wie vor laufe. Die Daten seien unter anderem in Jahresberichten veröffentlicht worden, die im Internet stehen. Der Chemikalie wurde bis 2008 in einem Industriepark in Burgkirchen an der Alz eingesetzt. Ab 2020 ist sie in der EU verboten.