Der Weltmeister von 2018, Hannes Aigner, beim Training für die Kanu-WM 22 auf dem Eiskanal in Augsburg
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Egal wie kalt es ist, die Wildwasserkanuten müssen für die Kanu-WM trainieren

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Eiskalte Vorbereitungen auf die Kanu-WM 22 in Augsburg

Im Sommer finden in Augsburg die Weltmeisterschaften der Wildwasserkanuten statt. Wer bei der Kanu-WM 22 vorne mit dabei sein will, der muss jetzt schon sein Kanu rausholen - und bei Schnee und Eis trainieren. Sechs Grad hat das Wasser heute.

Morgens um 9 Uhr am Augsburger Eiskanal: Bei schneidendem Wind und leichtem Schneetreiben stapft Hannes Aigner in dünnen Neopren-Schuhen durch den Schnee, das Kanu hat er locker geschultert. "Der Leistungssport hat natürlich viele, viele schöne Momente, aber es ist dann am Ende doch ein knallhartes Geschäft", sagt Aigner.

Ohne Leidenschaft geht es nicht im Profi-Kanu-Sport

Kanuten sind hart im Nehmen. Deswegen steigt Hannes Aigner selbst bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt ins Boot und paddelt los. Schnee und Eis sind kein Problem für die Sportler, sagt Bundestrainer Thomas Apel, der selbst dick eingemummelt am Ufer steht: "Die Sportler sind warm eingepackt mit Neopren und natürlich immer in Bewegung. Von daher sind die Bedingungen für den Trainer noch einen Tick härter. Man muss schon den Sport lieben, wenn man das auf sich nimmt." Hannes Aigner stören die frostigen Temperaturen jedenfalls kaum. Zu groß ist das Ziel: die Heim-WM im Juli.

Rund 20 Millionen Euro für eine moderne Kanu-Strecke

Für die WM wird die Olympia-Strecke von 1972 kräftig modernisiert. Vor allem die Infrastruktur und die Gebäude rund um die Strecke müssen dringend erneuert werden. Für Lokalmatador Hannes Aigner ist es auch wichtig, dass der Kanusport in Augsburg nachhaltig etwas von den Modernisierungen hat. Rund 20 Millionen Euro werden verbaut, damit die Talente weiter sprießen.

Augsburgs jüngste Durchstarterin Elena Lilik

Am späten Vormittag steigt auch Augsburgs jüngste Durchstarterin Elena Lilik ins Kanu … und bekommt gleich mal einen Schwall kaltes Wasser mitten ins Gesicht. Sie schüttelt sich: "Da hat man erst mal wenig Lust weiterzumachen, aber man ist dann wach. Und man gewöhnt sich da schnell dran, und nach zwei Minuten ist es dann auch wieder warm." Die 23-Jährige startet als Titelverteidigerin in die WM-Saison. Bei der letzten WM hat sie mit Gold und zweimal Silber einen neuen Rekord für Weltmeisterschaften aufgestellt.

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Erst die Quali - dann die WM

Hannes Aigner war Weltmeister 2018. Und er will es diesen Sommer wieder werden. Dafür pumpt er fleißig in der Kraftkammer. Trotz Bronze bei Olympia letztes Jahr in Tokio muss auch er sich erst mal qualifizieren: "Ich hoffe, ich kann mir mein Ticket dann bei der Quali im Frühjahr sichern."

Hoffnung auf eine WM mit vielen Zuschauern

Noch paddeln Hannes Aigner und Elena Lilik fast allein, aber die Hoffnung ist groß auf ein Sportfest mit vielen Zuschauern im Sommer am Augsburger Eiskanal. Schließlich sind die Weltmeisterschaften in Augsburg vom 26. bis zum 31. Juli das große Highlight der Kanuten in diesem Sommer.

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