Seit heute Morgen ist der international bekannte britische Street Art-Künstler "JPS" am Weg zum Lohrer Kaibach an einer Wand zugange. Am Boden neben ihm und seiner Mitstreiterin "PZY" stehen zahlreiche Farbdosen und Schablonen. "Das ist sehr aufwändig. Allein für die Schablonen für das Schneewittchen brauchen die Künstler etwa 15 Stunden", erklärt Katja Bundschuh. Sie ist die Leiterin des Arbeitskreises Schneewittchen, der die Aktion finanziert.
Schablonen dauern, Sprühen geht fix
Modell für das Motiv standen das echte Lohrer Schneewittchen und ihre Zwerge, die ansonsten Stadtführungen in Lohr anbieten. Basierend auf Fotos sind die Schablonen entstanden. Während die Vorbereitung der Schablonen viel Zeit in Anspruch nimmt, geht das Sprühen fix. Bereits nach 45 Minuten ist der erste Zwerg an der Wand. Und auch das Schneewittchen braucht nicht länger als eine Stunde. Bis zum Nachmittag soll das Werk abgeschlossen sein - und Katja Bundschuh ist glücklich, "JPS" für die Aktion gewonnen zu haben:
"Da können wir echt stolz sein, dass so ein internationaler Künstler so was macht. Er hat über 40.000 Follower auf Instagram." Katja Bundschuh, Arbeitskreis Schneewittchen Lohr am Main
Lohr am Main - Schneewittchenstadt
Schneewittchen und Lohr im Landkreis Main-Spessart - das gehört seit einiger Zeit zusammen. Heimatforschern zufolge könnte das reale Vorbild für die Märchenfigur der Gebrüder Grimm in Lohr gelebt haben: die junge Adelige Maria Sophia Margaretha Catharina von Erthal. Sie wurde am 19. Juni 1729 geboren. Ihr Vater, Philipp Christoph von Erthal, war von 1719 bis 1748 kurmainzischer Oberamtmann in Lohr und wohnte mit seiner Familie im Schloss. Er war als Gesandter in ganz Europa unterwegs und verkehrte mit Kaisern und Königen.