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Donau-Ries Kliniken: Landrat reagiert auf Brandbrief

In einem Offenen Brief an Landrat Stefan Rößle haben sich die Beschäftigten der Kliniken in Donauwörth und Nördlingen über eine "dramatische Unterbesetzung" beklagt. Jetzt hat Rößle, der Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kliniken ist, reagiert.

Der Landrat sagte dem BR, dass er sich "in aller Ruhe anhören" wolle, was die Belegschaft, die Pflegedienstleitung und die Gewerkschaft ver.di vorbringen. Die "ernste Situation" sei aber sowohl von Vorstand als auch Verwaltungsrat sehr wohl wahrgenommen worden. Man habe das Thema bei der letzten Verwaltungsratssitzung intensiv erörtert.

Schon jetzt werden Leiharbeiter eingesetzt

Rößle sagte weiter, "wir wissen, dass die Situation in Donauwörth in gewissen Bereichen angespannt ist", Pflegekräfte seien rar. Deshalb wolle man auch die Pflegeschülerinnen, die am 1.10.2017 mit ihrer Ausbildung fertig sind sowie – sofern am Arbeitsmarkt vorhanden - auch weitere Pflegekräfte einstellen. Bereits jetzt werde auch mit Leiharbeitern gearbeitet. 

"Auffällig ist, dass die Aktion so kurz vor der Bundestagswahl stattfindet", moniert Rößle, unter Druck setzen lassen werde er sich nicht. Unpassend sei auch,kritisiert Rößle, dass argumentiert werde, dass die Versorgung der Patienten gefährdet sei. Dies sei definitiv nicht der Fall so sei etwa "in unseren beiden Krankenhäusern in Nördlingen und Oettingen ausreichend Personal vorhanden". Die kranken und pflegebedürftigen Menschen dürften nicht als Spielball benützt werden, um eigene Interessen durchzusetzen.

Personalnot - Gewerkschaft fordert schnelle Maßnahmen

Die Gewerkschaft und etliche Beschäftigten hatten in einem offenen Brief schnelle Maßnahmen gefordert, um den Personalnotstand an beispielsweise der Klinik in Donauwörth zu beheben. Sie gehört zum Klinikverbund "gKU Donau-Ries", dort sind laut Landratsamt insgesamt rund 900 Pflegekräfte in den drei Kliniken in Donauwörth, Nördlingen, Oettingen sowie in vier Seniorenheimen beschäftigt.