In Regensburg ist bei Bauarbeiten am sogenannten Dörnberg-Areal wieder eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Der Blindgänger wurde bereits am Donnerstag gefunden, so ein Sprecher der Polizeiinspektion Süd zum dem Bayerischen Rundfunk. Jetzt soll die 250-Kilogramm-Bombe entschärft werden.
931 Menschen im Sicherheitsbereich gemeldet
Die Vorbereitungen dazu sind abgeschlossen. Häuser mussten evakuiert und Menschen in Sicherheit gebracht werden. Sprengmeisterin Janine Strobl setzte einen Sicherheitsbereich von 300 Metern um den Fundort der Bombe fest. 931 Menschen sind im Sicherheitsbereich gemeldet. In dem Gebiet befinden sich fast 150 Wohnungen.
Betroffen sind überwiegend Wohn- und Geschäftsanwesen im Bereich Ladehofstraße, Von-Brettreich-Straße, Dechbettener Straße, Liskircherstraße und Thurmayerstraße. Auch die Kleingartenanlage zwischen den Gleisen der Bahnstrecke vom Regensburger Hauptbahnhof in Richtung Nürnberg und Ingolstadt und der Kirchmeierstraße wurde geräumt. Einsatzkräfte der Feuerwehr waren seit 11 Uhr unterwegs und bereiteten die Evakuierung vor. Diese verlief ohne Probleme, so der Polizei-Sprecher.
Zugverbindung muss eingestellt werden
Die Entschärfung ist ab 13 Uhr geplant. Im Zuge dessen müssen am Nachmittag Zugverbindungen ausfallen. Das bestätigte der Bahnbetreiber Agilis. Zwischen 13 und 13.30 Uhr wird der Zugverkehr für rund eine Stunde eingestellt. In der Zwischenzeit verkehren Not-Busse zwischen dem Hauptbahnhof und der Prüfeninger Schloßstraße. Nach der Entschärfung wird der Zugverkehr wieder aufgenommen.
Die betroffenen Anwohner können während der Entschärfung im Von-Müller-Gymnasium in der Erzbischof-Buchberger-Allee 23 unterkommen. Sprengmeisterin Strobel rechnet mit einer guten Stunde, bis die Bombe entschärft ist.
Immer wieder Bomben gefunden
In dem Neubaugebiet wurden in den vergangenen Monaten immer wieder Fliegerbomben ausgegraben - obwohl das Gelände vor Baubeginn auf Blindgänger im Boden untersucht worden ist. Mehrfach mussten Hunderte Anwohner ihre Häuser verlassen. Die Stadt ist zwischen August 1943 und April 1945 mehr als 20 Mal von den Weltkriegs-Alliierten bombardiert worden. Experten gehen davon aus, dass über 40.000 Bomben abgeworfen wurden. Mindestens jede 20ste Bombe war demnach ein Blindgänger oder Zerscheller. Ziele der Angriffe waren die Messerschmitt-Flugzeugwerke, die Öllager im Regensburger Donauhafen und die Bahngleise.