Im Prozess um Versicherungsbetrug in Höhe von 3,5 Millionen Euro hat das Landgericht Schweinfurt vier Männer zu Bewährungsstrafen zwischen einem Jahr vier Monate und zwei Jahren verurteilt. Damit entsprach das Gericht nahezu der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Männer im Alter von 42, 58, 58 und 68 Jahren hatten in dem seit Ende September laufenden Prozess Geständnisse abgelegt. Zwischen der Staatsanwaltschaft, Richtern und Angeklagten war es zu einer Art "Deal" gekommen, weil bei der Beweisaufnahme aller Fälle etwa 100 Zeugen hätten geladen werden müssen. Das gesamte Verfahren hätte sich dementsprechend noch Monate lang hingezogen.
1.000 Versicherungsverträge fingiert
Die vier Männer hatten zwischen Mai 2006 und Juli 2009 Versicherungsgesellschaften über 1.000 fingierte Versicherungsverträge untergejubelt, um die Vermittlungsprovisionen zu kassieren. Es ging dabei um Lebensversicherungen beziehungsweise Zusatzrentenversicherungen. Mit den angeblichen Kunden hatten die Angeklagten vereinbart, dass sie für die Versicherungsnehmer die Versicherungsbeiträge für einen bestimmten Zeitraum übernehmen und die Leute dann die Versicherung kündigen konnten. Obwohl also gar kein realer Versicherungsabschluss geplant war, hatten die Angeklagten von den Versicherungen so die hohen Provisionszahlungen erschlichen.