Der ADFC hat eine neue Vor-Radlerin

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Bernadette Felsch ADFC-Chefin in Bayern

Bernadette-Julia Felsch ist die neue Landeschefin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Bayern. Die 44-Jährige aus Münsing am Starnberger See bekam auf der Landesdelegiertenversammlung in Regensburg 73 von 78 Stimmen. Von Lutz Bäucker

Felsch tritt die Nachfolge von Armin Falkenhein an.

"Eine Schönwetter-Radlerin"

Natürlich kommt die Neue mit dem Fahrrad zu ihrem ersten Interview mit dem BR: "Ich bin eine echte Schönwetter-Radlerin, ich mag keine Berge", schmunzelt sie, "aber ich fahre fast alle Strecken in der Stadt mit dem Rad!" Den Rad-Helm hat Felsch in der Hand- sie fährt selten "oben ohne", hält aber nichts von einer gesetzlichen Helmpflicht. Und sie hat sich ein straffes Auftaktprogramm ihrer Vorstandsschaft vorgenommen:; "Wir brauchen ein Rad-Gesetz für Bayern!" so ihre Forderung an die neue Staatsregierung, insbesondere an die neue Verkehrsministerin und Ex-Rennradlerin Ilse Aigner.

Rad-Gesetz für Bayern

Das Gesetz hält Bernadette Felsch für zwingend notwendig, um alle Beteiligten in Sachen Radverkehr in die Pflicht nehmen zu können. Außerdem will der ADFC in Bayern darauf drängen, den bereits von Innenminister Joachim Herrmann vorgelegten Rad-Maßnahmenkatalog zeitnah und vollständig umzusetzen. Die Staatsregierung will damit u.a. den Anteil der Radfahrer am Verkehr in Bayern bis 2025 auf 25 Prozent erhöhen: "Wenn sie dabei nicht mehr Geld in die Hand nimmt, wird dieses Ziel nicht erreicht!“ ist sich die neue Landesvorsitzende sicher.

Vor allem beim Ausbau von Radwegen und Radautobahnen muß mehr getan werden, so Bernadette Felsch. Ihre Liebe zum Radfahren hat sie bei der Ausbildung im deutschen Fahrrad-Mekka Freiburg entdeckt - dort fährt fast jeder mit dem Rad. Danach heuerte sie im Büro des früheren Münchner Grünen-Bürgermeisters Hep Monatzeder an, wurde später in der Stadtverwaltung München zuständig für den Radverkehr .

BR-Radltour macht Radfahren populär

"Höhepunkt dieser Tätigkeit war die erstmalige Sperrung des Mittleren Rings für die Jubiläumsfahrt der BR-Radltour im Sommer 2014", erinnert sie sich, "da hab ich vorher oft schlecht geschlafen, aber es war ein Riesenerfolg!“ Die Radltour sieht Felsch als "wichtigen Faktor für die wachsende Popularität des Radelns im Freistaat" - ein Vermächtnis ihres Vorgängers Armin Falkenhein. Der hatte schon bei der Gründung der Tour im Jahr 1990 das Potential der BR-Radltour erkannt und mit dem ADFC kräftig unterstützt. Es ist also selbstverständlich, dass der Radlerklub auch heuer im Sommer wieder dabei sein wird, beim Spezial- Thementag "Rad" auf der Tour durch Unterfranken.

Inwieweit der neue Ministerpräsident Markus Söder ihren Rad-Kurs mitfährt, weiß Bernadette Felsch noch nicht. Immerhin scheint der Franke schon Berührung mit dem Thema Radfahren gehabt zu haben: "Er hat als junger Politiker Wahlkampf mit Rad und Anhänger gemacht. Und er hat mal mein Elektro-Lastenrad bestaunt- "Allmächd - des ist amal a Riesen-Rad, hat Söder gesagt!“