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AVV-Tarifreform: Neues System für manche teurer

Mit dem Jahreswechsel tritt im Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) eine Tarifreform in Kraft, die den öffentlichen Nahverkehr einfacher machen soll. Für einige wird es aber auch teurer. Auch Pendler sind betroffen. Von Christian Wagner

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Im Großraum Augsburg nutzen jeden Werktag rund 77.000 Menschen den AVV, den Verkehrsverbund für Bahn, Bus und die Augsburger Straßenbahn. Bisher gab es zwei Tarifzonen, und wer mit Bus oder Straßenbahn von der Innenzone in die äußere unterwegs war, musste mehr zahlen. Das wird einfacher.

Neu: Kurzstrecke für 1,45 Euro

Ab 1. Januar gilt: Für Fahrten mit mehr als vier Haltestellen im Innenraum (Zone 10/20) müssen zwei Streifen gestempelt werden. Gleichzeitig wird auch eine Kurzstrecke bis zur vierten Haltestelle eingeführt. Für die benötigt man einen Streifen oder ein Einzelticket für 1,45 Euro. Das ärgert viele Augsburger, die vorrechnen, dass sie auf ihrer alltäglichen Strecke nun doppelt so viel bezahlen müssen wie bisher.

Tarifregeln zu ändern, sei nie einfach, sagt Olaf von Hoerschelmann, der Geschäftsführer des Augsburger Verkehrsverbunds. Für rund 70 Prozent der Fahrgäste werde es aber günstiger.

AVV will mehr Wochen- und Monatskarten verkaufen

Hoerschelmann räumt unumwunden ein, dass Einzelfahrscheine unattraktiver werden, dass er mehr Fahrgäste für Wochen- oder Monatskarten gewinnen wolle. Diese kosten für manche Pendler außerhalb Augsburgs jetzt 75 statt 50 Euro im Monat. Dafür, so Hoerschelmann, fielen komplizierte Preisberechnungen über viele Zonen weg, der Geltungsbereich werde größer. So kommen manche Fahrgäste im Monatsabo durchaus günstiger weg.

Günstigere Monatskarte für Fahrten nach 9 Uhr

Neu ist in Augsburg eine Monatskarte, die werktags erst nach 9 Uhr gilt, für rund einen Euro am Tag. So sei die große Tarifreform im AVV auch sozialverträglich, heißt es.

Streifenkarte auf Papier und in der AVV-App

Für die Zukunft kann sich der AVV-Manager vorstellen, dass die Fahrgäste ihre Fahrten komplett elektronisch erfassen und erst am Jahresende der für sie günstigste Tarif ermittelt wird. Vorerst will der AVV aber nur sein Angebot elektronischer Tickets ausweiten. Die Streifenkarte in der Handy-App etwa wird derzeit um einige Cent günstiger angeboten als die Stempelkarte aus Papier.