Weniger Stau in der Stadt - das ist das erklärte Ziel von Autobauer Audi, der Stadt Ingolstadt, von Deutsche Bahn und Freistaat. Deshalb haben sich die vier Akteure auch für die Finanzierung des 15-Millionen-Euro-Projekts zusammengetan. Im Dezember 2019 soll der firmeneigenen Bahnhalt in Betrieb gehen. Rund 3.000 Audi-Pendler sollen dann für den Weg zur Arbeit auf die Bahn umsteigen.
In der Gesamtschau wird die Entlastung nicht allzu groß ausfallen, denn seit der Planung des Audi-Bahnhalts hat der Autobauer wesentlich mehr neue Mitarbeiter eingestellt als die 3.000 Audianer, die künftig auf die Schiene umsteigen sollen. Derzeit hat Ingolstadt laut Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU) eine Pendelbewegung von 140.000 Fahrzeugen über die städtischen Grenzen pro Tag. Entsprechend hoch ist die Verkehrsbelastung.
Finanzierung durch Bahn, Land, Kommune und Unternehmen
Zum Spatenstich auf dem Werksgelände werden heute Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) und der Bahnchef in Bayern, Klaus-Dieter Josel, erwartet. Zum ersten Mal finanzieren die Deutsche Bahn, das Land, eine Kommune und ein Unternehmen gemeinsam in die Infrastruktur der Bahn. Das hat bayernweit Modellcharakter.
Audi-Bahnhalt von allen Bürgern nutzbar
Der Audi-Bahnhalt liegt auf der Bahnstrecke von Ingolstadt Richtung Treuchtlingen und entsteht zwischen dem Bahnhof Ingolstadt Nord und dem Bahnhof Gaimersheim. Die Bahnlinien auf dieser Strecke durchschneiden das Audi-Werksgelände. Der Grund, auf dem die Schienen verlaufen, gehört der Bahn. Der Audi-Bahnhalt kann von allen Bürgern genutzt werden. Ein Ausgang führt auf öffentliches Gelände, der andere auf das Audi-Werksgelände. Der letztgenannte ist nur mit Audi-Mitarbeiterausweis zugänglich.