Weil die Geschäftsführung der Adler Modemärkte vor einem Jahr alle gültigen Tarifverträge gekündigt hat und in diesem Jahr alle Beschäftigten beim Urlaubsgeld leer ausgegangen sind, will der Betriebsrat in einer Versammlung über den Stand der Tarifsituation informieren. Die Versammlung soll ab 10 Uhr im Hauptsitz des Unternehmens in Haibach stattfinden.
Adler: Gewerkschaft befürchtet Arbeit ohne Tarif - und auf Abruf
Die Gewerkschaft Ver.di befürchtet, dass Adler "Arbeit auf Abruf" einführen möchte, die Arbeitszeit also weiter flexibilisiert werden soll. Ein Indiz dafür sei, dass die vom Gesamtbetriebsrat abgeschlossene Betriebsvereinbarung zur Regelung der Arbeitszeit für alle Beschäftigten vom Unternehmen aufgekündigt werden soll. Laut Ver.di werde bereits seit dem Sommer über die Anerkennung der Flächentarifverträge bei Adler verhandelt, bisher "leider ergebnislos". Ver.di-Sekretär Peter König dazu:
"Es ist bitter für die Kolleginnen und Kollegen bei Adler, dass am Urlaubsgeld und an den Gehältern der Beschäftigten gespart werden soll. Denn schließlich sind es die Beschäftigten bei Adler in der Zentrale und in den Filialen, die tagtäglich die Umsätze für das Unternehmen erwirtschaften." Ver.di-Sekretär Peter König
Die Adler AG: Textilhändler mit über 180 Modemärkten in vier Ländern
Die Adler Modemärkte AG gehört nach eigenen Eingaben zu den größten Textileinzelhändlern in Deutschland. Das seit 2011 börsennotierte Unternehmen betreibt derzeit mehr als 180 Modemärkte in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz. Adler beschäftigt mehr als 4.000 Mitarbeiter.