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Muslime beim Nachmittagsgebet

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Anschläge auf Moscheen im Freistaat häufen sich

Anschläge auf Moscheen im Freistaat häufen sich

In der Nacht zum Sonntag ist in Berlin erneut ein Brandanschlag auf eine Moschee verübt worden. Verletzt wurde niemand. Die muslimischen Vertreter sind dennoch besorgt - auch in Bayern, wo sich Anschläge auf Moscheen häufen. Von Johannes Reichart

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

2017 kam es laut Innenministerium im Freistaat zu 133 islamfeindlichen Straftaten. 122 davon sollen aus dem rechtsextremen Bereich verübt worden sein. Neben 67 Volksverhetzungen kam es zu 29 Sachbeschädigungen sowie neun Nötigungen und Körperverletzungen.

Ditib, der mit 30.000 Mitgliedern größte muslimische Verband in Bayern, geht von einer doppelt so hohen Dunkelziffer aus. Sprecher Aikan Inan klagt über die Zunahme an Feindseligkeiten gegen Muslime in Bayern. Zum Beispiel würden die Täter in Zeiten, in denen keine Muslime im Gebetsraum seien, Vorhänge entreißen oder Sachen entwenden.

Keine Vergleichszahlen

Ob die Islamfeindlichkeit tatsächlich zugenommen hat, kann das Innenministerium nicht bestätigen. Es gibt keine Vergleichszahlen aus den Jahren zuvor, da die Kategorie "islamfeindlich" erst 2017 in die Straf-Statistiken aufgenommen wurde. Der Fraktionsvorsitzende der Landtags-SPD Markus Rinderspacher fordert eine konsequente Strafverfolgung im Freistaat:

"Es gibt einen Trend der antimuslimischen Stimmung. Und dieser Trend manifestiert sich in immer mehr Straftaten. Und da muss der Staat wehrhaft sein. Das dürfen wir nicht zulassen." Markus Rinderspacher

Die meisten Straftaten gab es statistisch in Oberbayern mit 68, gefolgt von Schwaben mit 23 und Mittelfranken mit 19.