Uwe Brandl, Bürgermeister von Abensberg und bayerischer Gemeindetagspräsident, war wieder als Autor aktiv. In dem Buch "Die kleine Mäusegemeinde" versucht er, Kindern Kommunalpolitik näher zu bringen. Heute kommt das Buch in den Handel.
Von Mäusen und Eulen
Brandl erzählt eine Geschichte, die auf dem Dach eines Schulhauses spielt.
"Dort lebt eine Mäusefamilie, und weil die Location so cool ist, haben sie einen unglaublichen Zuzug. Und dann passiert das, was in jeder Gesellschaft passiert, wenn es keine Regeln gibt: Jeder macht, was er will." Uwe Brandl
Die Mäuse beschließen, dass Regeln eingeführt werden müssen, um ein vernünftiges Zusammenleben zu garantieren. Die weise Eule "Elvira" gibt dann wichtige Hinweise, die Brandl kindgerecht verpackt. So erklärt er, dass zum Beispiel Sitzungen grundsätzlich öffentlich sind.
Bürgermeister kein "Regionalfürst"
Die Kinder sollen auch verstehen, wie demokratische Entscheidungen entstehen. Dass man sich als Unterlegener auch der Mehrheit beugen muss. Und dass ein Bürgermeister kein "Regionalfürst" ist. Dieses Bild sei nicht nur in den Köpfen von Kindern verankert, sondern in der gesamten Gesellschaft, so Brandl. Er sei erschreckt, dass die Staatsbürgerkunde nicht sehr beliebt sei bei Pädagogen.
Schwieriges Thema, weil abstrakt
Normalerweise wird der Bereich Kommunalpolitik in der vierten Grundschulklasse besprochen. Vielleicht bald anhand der kleinen "Mäusegemeinde", glaubt die Rektorin im Abensberger Stadtteil Offenstetten, Liane Köppl. Kommunalpolitik sei ein schwieriges Thema, weil es sehr abstrakt ist. Brandls Buch könnte die Lust auf dieses Thema bei Kindern wecken.
Uwe Brandl hat schon mehrere Bücher veröffentlicht. Unter anderem "Erzähl doch keine Märchen" und "Pack die Badehose ein".