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Protestschild gegen Abschiebung

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780 Asylbewerber in Unterfranken sind ausreisepflichtig

Die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) in Unterfranken hat seit Beginn dieses Jahres insgesamt 78 Menschen abgeschoben. Das sagte die Regierung von Unterfranken dem BR. Zehnmal so viele seien derzeit ausreisepflichtig. Von Conny Kleinschroth

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Insgesamt zwölf Menschen aus Afghanistan waren im Zeitraum von Januar bis August 2017 von Abschiebung betroffen. Darauf folgten Asylbewerber aus Somalia (11), Syrien und Ukraine (jeweils 9), Georgien (8) sowie Algerien (7).

Dublin-Verfahren angewendet

Fast alle Fälle aus den genannten Ländern wurden nach dem sogenannten Dublin-Verfahren behandelt, in dem bereits vor der Prüfung des Asylantrags festgestellt werden soll, in welchen europäischen Staat der Asylbewerber zuerst einreiste. Dieser ist dann auch für die Prüfung des Antrags zuständig ist.

Gesundheitszustand spielt bei Abschiebung eine Rolle

Laut Regierung von Unterfranken sind derzeit 780 abgelehnte Asylbewerber ausreisepflichtig. Ob diese Personen tatsächlich abgeschoben werden können, hängt unter anderem auch davon ab, ob Reisedokumente vorliegen. Auch persönliche Gründe, wie gesundheitliche Probleme oder eine Schwangerschaft, können eine Abschiebung verzögern, in der Regel aber nicht verhindern.

9.000 Asylbewerber in Unterfranken

Da Abschiebungen mit einem Wiedereinreiseverbot belegt werden, begrüße und unterstütze die Regierung von Unterfranken freiwillige Ausreisen, so ein Pressesprecher. 324 abgelehnte Asylbewerber sind in diesem Jahr bereits freiwillig ausgereist. Aktuell leben rund 9.000 Asylbewerber in Unterfranken.